Befruchtungsverhältnisse beim Obst

Das Wissen um die Befruchtungsverhältnisse ist wichtig für einen guten Ertrag. Einfach nur einen beliebigen Strauch oder Baum zu pflanzen funktioniert nicht. Das Befruchtungsproblem stellt sich in der Praxis wesentlich vielschichtiger dar.

Früchte der Apfelsorte Alkmene  © Verband Wohneigentum NRW e.V.
Die Sorte Alkmene (Bild) kann beispielsweise von der Sorte Cox Orange bestäubt werden  

Pollenspender finden

Sie möchten viele Früchte an Ihren Obstbäumen ernten? Dann sollten Sie sicherstellen, dass die Bäume sich gegenseitig Pollen „spenden“. Das ist für einen guten Fruchtertrag wichtig. Wir haben Hinweise und Beispiele für Sie zusammengestellt:

  • Sie haben eine Apfelsorte, die ein guter Pollenspender ist. Berücksichtigen Sie, dass auch diese Sorte auf einen Pollenspender angewiesen ist. Das bedeutet, Sie benötigen mindestens zwei Apfelbäume im Garten, die sich gegenseitig bestäuben.
  • Vergleichen Sie anhand von Tabellen (siehe unten) ob sich alle ausgewählten Sorten untereinander bestäuben können. Es gibt keine Pollenspender, die sich für alle Sorten eignen.
  • Die Selbstfruchtbarkeit der Sorten (Selbstfertilität) gilt, bis auf wenige Ausnahmen, überwiegend beim Steinobst. Das bedeutet, der sorteneigene Pollen eignet sich für die Befruchtung.

Ursachen des Befruchtungsverhaltens

Für das unterschiedliche Befruchtungsverhalten können verschiedene Ursachen verantwortlich sein, wie:

  • Sterilität des Pollens (Pollenkorn keimt nicht oder nur sehr zögerlich)
  • Griffel der zu befruchtenden Blüte verhindert das Einwachsen des Pollenschlauches
  • Sorte ist triploid. Diese Sorten sind als Bestäuber ungeeignet.
  • Pollen enthält unvollständig geteilte Chromosomensätze
  • genetische Sperre in der Fruchtanlage, die die Befruchtung verhindert

Befruchtungs-Tabellen zum Download