Feuchter Keller – Schimmel an den Kellerwänden?

Bei warmen Außentemperaturen werden die Kellerfenster aufgerissen, um die muffige Luft auszutauschen. Doch Vorsicht: es ist die ungünstigste Zeit, Kellerräume zu lüften. Mit jedem Lüften werden die Kellerräume feuchter, nicht trockener! Doch wie und wann wird ein Keller richtig gelüftet?

Sie denken, jetzt ist die beste Zeit, den muffigen Keller zu lüften? In Wohnräumen kann man durch kontinuierliche Lüftung die Feuchtigkeit und den Schimmel an Wänden vermeiden. Für Kellerräume gilt dies aber nicht! Bei warmem Wetter werden vielerorts die Kellertüren und -fenster aufgerissen, um einmal kräftig durchzulüften. Das ist aber genau das Falsche für Ihren Keller. Diesem verhängnisvollen Denkfehler unterliegen viele Hauseigentümer.

Für Keller gilt: Je heißer es draußen ist, umso weniger sollten Sie lüften

Warum ist das so? Es ist ein einfaches physikalisches Gesetz. Je wärmer die Luft ist, desto mehr Wasser kann sie aufnehmen – je kälter die Luft, umso weniger. Konkret bedeutet das, abkühlende Luft gibt aufgenommenes Wasser auch wieder ab. Es kondensiert an kälteren Objekten aus. Deshalb beschlagen auch die Getränkeflaschen, die aus dem Kühlschrank kommen.

Das Gleiche passiert in Ihrem Keller. Das Wasser, das die abkühlende Luft nicht mehr halten kann, kondensiert an den Kellerwänden aus. Dabei kondensiert umso mehr Wasser aus, je größer die Differenz zwischen der Keller- und Außentemperatur ist. Ein Keller ist im Sommer tagsüber kälter als die Umgebung. Deshalb kondensiert kontinuierlich Wasser an den Wänden aus. Es passiert genau dasselbe wie mit der kalten Getränkeflasche. Nur mit dem Unterschied, dass das Mauerwerk anfangs die Feuchtigkeit noch aufsaugt. Das Ergebnis ist bereits vorprogrammiert. Sobald das Mauerwerk keine Feuchtigkeit mehr aufnehmen kann, läuft das Wasser von den Wänden und die Luft wird immer feuchter und klammer. Kondensat (Schwitzwasser) bildet sich dann auch an anderen Bauteilen und Gegenständen. Schon innerhalb kürzester Zeit beginnen Schränke, Kisten, Schuhe zu schimmeln.

Lassen Sie keine warme Luft in Ihren Keller!

Lüften Sie Ihre Kellerräume niemals bei einer Außentemperatur ab 20 ° C. Sie schaden Ihrem Keller mehr, als dass Sie ihm etwas Gutes tun. In der Regel benötigt der Keller im Sommer nicht viel Frischluft. Und wenn doch, dann nur in den frühen kühlen Morgenstunden.

In den Übergangszeiten (Frühling und Herbst) darf großzügiger gelüftet werden. Die Außentemperatur sollte aber 5 ° C nicht unterschreiten.

Was tun gegen Feuchtigkeit im Keller?

Falls sich in Ihrem Keller bereits Feuchtigkeit gebildet hat, können Sie wie folgt vorgehen

  • Schließen Sie alle Kellerfenster und heizen sie den Keller (z.B. mit einem Heizlüfter) auf.
  • Sobald er richtig warm ist, öffnen Sie die Fenster und lassen die mit Feuchtigkeit gesättigte Luft hinaus.
    Wichtig: Im Keller muss es aber deutlich wärmer sein als draußen!
  • Sobald der Keller wieder Außentemperaturen erreicht hat, schließen Sie die Fenster wieder. Nun wiederholen Sie die ganze Prozedur.
  • Ist der Keller nach einigen Durchgängen endlich trocken, so schließen Sie die Kellerfenster. Es darf dann keine neue Außenluft mehr eindringen.
  • Den Keller danach nur lüften, wenn die Außentemperaturen niedriger sind als im Keller! So besteht dann keine Gefahr, dass sich neues Kondenswasser bilden kann.