Portal der Verbraucherzentrale NRW gestartet – Ihre Unterstützung ist gefragt

Die Verbraucherzentrale NRW informiert über ein Beschwerde- und Informationsportal und bittet um Ihre Unterstützung.

Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) sind ärztliche Leistungen, die Patienten selbst bezahlen müssen, da die Kosten von den gesetzlichen Krankenkassen nicht erstattet werden. In der Arztpraxis heißen diese Leistungen IGeL-Leistungen, im Krankenhaus nennt man sie Wahlleistungen.

Vielleicht kennen Sie das auch aus eigener Erfahrung: Sie gehen zum Augenarzt und verlassen die Praxis mit einer durchgeführten Glaukom-Vorsorge-Untersuchung (Grüner Star-Vorsorge) für 30 Euro. Oder Sie möchten das von der Krankenkasse bezahlte Hautkrebsscreening in Anspruch nehmen, müssen aber die Durchführung mit einer Lupe (Dermatoskopie) extra bezahlen.

Patienten berichten, dass sie sich zur Inanspruchnahme von IGeL-Leistungen gedrängt fühlen und sich nicht trauen, angebotene Leistungen abzulehnen. Was bleibt, ist der große persönliche Ärger, unsachgemäß aufgeklärt worden zu sein oder noch nicht einmal eine ordnungsgemäße Rechnung erhalten zu haben.

Das Portal www.igel-aerger.de bietet Patienten die Möglichkeit, der Verbraucherzentrale NRW ihre Erfahrungen rund um IGeL-Leistungen zu schildern und ihren persönlichen Ärger über ein Beschwerdeformular loszuwerden.

Neben der zentralen Beschwerdefunktion bietet das Forum natürlich noch andere Möglichkeiten: Informationen rund um verbraucherrechtliche Themen zu IGeL, Markt-Umfragen sowie ein Frage-Antwort-Forum, in dem Verbraucher Fragen zu ihren Rechten als Patient beim „IGeLn“ stellen können. www.igel-aerger.de prüft die Beschwerden, wertet sie aus und veröffentlicht sie ohne Angabe personenbezogener Daten auf einer Beschwerde-Pinnwand.

In gravierenden Fällen können die Verbraucherzentralen bei Verstößen gegen Patientenrechte oder unlauterem Arztverhalten mit Rechtsmitteln vorgehen.

Fragen rund um IGeL prüfen die Verbraucherzentralen sorgfältig und veröffentlichen sie nebst Antwort im Forum.

Von den eingegangenen Beschwerden und dem Wissen rund ums „IGeLn“ profitieren so alle Verbraucher, denen der nächste Arztbesuch, und sei es nur zur Vorsorge, steht bevor.

Das IGeL-Projekt wird vom Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz gefördert. Die Projektleitung obliegt der Verbraucherzentrale NRW, Kooperationspartner sind die Verbraucherzentralen in Berlin und Rheinland-Pfalz.

Quelle: Verbraucherzentrale NRW