Sicherheitsstudie: Ergebnisse für 2022 liegen vor Regionale Unterschiede im Sicherheitsempfinden

Im Auftrag des Sicherheitstechnik-Anbieters ABUS hat das Marktforschungsinstitut YouGov im Sommer 2022 zum dritten Mal eine repräsentative Studie zum Sicherheitsgefühl der Deutschen durchgeführt. Die wichtigsten Ergebnisse: Die Hälfte der Befragten wurde schon einmal Opfer eines Verbrechens und im urbanen Umfeld ist das Unsicherheitsgefühl stärker als auf dem Land.

Vermummter Räuber bedroht Frau bei Überfall im Haus  © Robert Kneschke – stock.adobe.com
Gewalt, Diebstahl, Einbruch, Betrug: Übergriffe wie diese sind schon jedem zweiten in der Sicherheitsstudie Befragten passiert. 

Eine sichere Wohngegend, eher auf dem Land als in der Stadt, eher in West- als in Ostdeutschland, gut beleuchtet und gesichert: Auf diese Art und Weise fühlt sich die Mehrheit der Deutschen am sichersten vor Kriminalität. Die gute Nachricht: Auch insgesamt fühlen sich die Menschen hierzulande überwiegend (60 Prozent) sicher vor Kriminalität. Bei einem guten Drittel herrscht allerdings Unsicherheit vor, Opfer eines Verbrechens zu werden. Gewalt, Diebstahl, Einbruch, Betrug: Übergriffe wie diese sind leider schon jedem zweiten (50 Prozent) in Deutschland passiert.

Das sind die wesentlichen Ergebnisse der Sicherheitsbefragung, die das Marktforschungsinstitut YouGov zum dritten Mal seit 2020 im Auftrag des Sicherheitsexperten ABUS durchgeführt hat. Mit der repräsentativen Studie wurde das grundlegende Sicherheitsgefühl der Deutschen ermittelt. Die Stichprobe umfasste 2.114 Befragte im Zeitraum vom 19. bis 25. Juli 2022.

Sicherheitsgefühl in Stadt und Land, West und Ost

Wie schon in den Vorjahren bleiben auch 2022 regionale Unterschiede im Sicherheitsempfinden bestehen. So fühlen sich Menschen, die in städtischen, urbanen Gebieten wohnen, am häufigsten unsicher (39 Prozent). Ein größeres Unsicherheitsgefühl als Befragte in Westdeutschland haben ihre Nachbarn im Osten der Republik.

Davor haben die Deutschen die meiste Angst

Nach Gewalt und Körperverletzung ist es nach wie vor so, dass die Angst vor einem Einbruch bei einem signifikanten Teil der Befragten im Vordergrund steht. Insbesondere Wohneigentümer sorgen sich mehr vor Einbrüchen als Besitzer ohne Wohneigentum.

Für 26 Prozent der Deutschen ist dieser gewaltsame Eingriff in die Unversehrtheit der Wohnung eine ernstzunehmende Gefahr. Ein Einbruch in das Zuhause würde bei dem Großteil der Deutschen einen seelischen Schaden verursachen (48 %). Nur für wenige Befragte wäre der Verlust von materiellen Gütern oder Geld (17 %) sowie Wohnqualität (13 %) bedeutsam.

Ältere Menschen haben nach wie vor häufiger Angst vor Einbrüchen als jüngere Menschen. Mit zunehmenden Alter verändert sich die Bedeutung von verschiedenen Sicherheitskriterien. So ist eine sichere Wohngegend für Deutsche ab 55 Jahren wichtiger als für Deutsche unter 35 Jahren.

Für Personen, die Wohneigentum besitzen, in einem Haus oder auf dem Land wohnen, steigt die Sorge vor Einbrüchen wieder auf das Niveau von 2020 an. Im Vergleich werden Absicherungssysteme mehr von auf dem Land wohnenden Personen genutzt als von Personen, die in der Stadt wohnen.

45 Prozent nutzen keine Sicherungssysteme

Nun könnte man vermuten, dass Häuser, Eigentumswohnungen und Mietobjekte ganz überwiegend gegen Einbruchsversuche geschützt wären. Doch das ist nicht so. Knapp die Hälfte der Deutschen nutzt keine Absicherungssysteme in Haus und Wohnung: also weder spezielle Türsicherungen noch Überwachungskameras, Alarmanlagen oder Smart-Home-Systeme.

Doch ein Umdenken findet statt: So würden 39 Prozent der Befragten Türsicherungen besonders vertrauen, gefolgt von Alarmanlagen (37 Prozent) und Fenstersicherungen (30 Prozent). Ein Viertel der Befragten plant, in den kommenden 12 Monaten in Absicherungssysteme zu investieren. Die Vorlieben bei den Sicherheitslösungen verteilen sich annähernd gleich auf Tür- und Fenstersicherungen, Überwachungskameras, Alarmanlagen und Smart-Home-Systeme.

Dass der Staat sich an den Kosten für Einbruchschutz-Maßnahmen beteiligt, ist den meisten Menschen bisher nicht bekannt. Auf die Frage nach den Fördermitteln antworteten nur zwei Prozent der Befragten, dass sie diese Finanzhilfen schon in Anspruch genommen hätten. Mehr als zwei Drittel (67 Prozent) wussten nichts von der staatlichen Förderung im Zusammenhang mit barrierefreiem oder altersgerechtem Umbau.

Quelle: ABUS

ABUS Sicherheitsstudie 2022