Jakobs-Kreuzkraut im Garten

Was tun, wenn sich das Jakobs-Kreuzkraut im eigenen Garten breit macht? Im Gegensatz zu Pflanzen, die aus anderen Ländern zu uns gekommen sind, ist das Jakobs-Kreuzkraut heimisch.

Blüten vom Jakobs-Kreuzkraut  © Verband Wohneigentum NRW e.V.
Jakobs-Kreuzkraut Blüte mit Zungenblüten (roter Pfeil) und Röhrenblüten (blauer Pfeil)  

Warum ist Jakobs-Kreuzkraut gefährlich?

Das Jakobs-Kreuzkraut zählt zu den Giftpflanzen und enthält Pyrrolizidin-Alkaloide. Diese können zu gefährlichen Leberschäden führen. Wenn das Jakobs-Kreuzkraut (auch Jakobs-Greiskraut oder nur Jakobskraut genannt) von Weidetieren gefressen wird, kann es zu Vergiftungen kommen.
Eine unkontrollierte und übermäßige Ausbreitung sollte daher, insbesondere auf Weideflächen, vermieden werden. Das Jakobs-Kreuzkraut ist besonders ein Problem auf landwirtschaftlich genutzten Weideflächen. Vor allem für Tiere wie Pferde oder Rinder ist es gefährlich. Im Privatgarten oder an Wegrändern kann man der Pflanze aber gelassener gegenüberstehen. Eine Ausrottung, nur weil eine Pflanze giftig ist, darf nicht stattfinden.

Wie im Garten bekämpfen?

Sollte das Jakobs-Greiskraut im Garten auftauchen, ist das in der Regel kein Grund zur Panik. In Ausnahmefällen, sollte die Pflanzen jedoch besser entfernt werden, zum Beispiel wenn:

  • die Pflanze droht, im Hausgarten überhand zu nehmen.
  • Rucola im Garten angebaut wird, weil die Blätter dem Jakobs-Kreuzkraut ähneln.
  • sehr kleine Kinder im Garten sind, welche die Gefahr noch nicht kennen.

Im Hausgarten ist das Ausgraben vor der Samenbildung die sinnvollste Bekämpfungsmaßnahme. Dabei sollten Sie die Pflanze mit einer Grabegabel entfernen (inklusive der Wurzel). Verbliebene Wurzelstücke können wieder austreiben! Am besten entsorgen Sie die Pflanzen über den Hausmüll.
Hinweis: Achten Sie darauf, dass unbedeckte Hautpartien nicht mit der giftigen Pflanze in Kontakt kommen. Handschuhe verwenden!

Ausbreitung vorbeugen

Legen Sie Pflanzungen und Ansaaten richtig an (standortgerecht). So können Sie einer Ausbreitung des Jakobs-Kreuzkrauts und anderen unerwünschten Pflanzen vorbeugen. Die Ansprüche der verwendeten Pflanzenarten, vor allem an Licht und Boden, müssen stimmen. Nur so funktioniert die Pflanzung oder die Aussaat so gut, dass die Bodenfläche geschlossen werden kann. Dadurch wird den Samen von Lichtkeimern, wie dem Jakobs-Kreuzkraut, die Keimung erschwert.

Ökologie und Verbreitung

Das Jakobs-Kreuzkraut ist eine Nektar- und Pollenpflanze! Deshalb wird es zu den Bienenweiden gezählt.
Die Verbreitung geschieht oft entlang der Verkehrswege oder durch landwirtschaftliche Maschinen. Berücksichtigen Sie, dass diese heimische Pflanze wichtig für den Jakobskrautbär (Schmetterling) ist. Eine Ausrottung des Jakobs-Kreuzkrauts darf daher nicht stattfinden!

Pflanzenportrait zum Jakobs-Kreuzkraut

Im Pflanzenportrait finden Sie eine kleine Zusammenfassung.

  • Botanischer Name: Senecio jacobaea
  • Offizieller deutscher Name: Jakobs-Greiskraut
  • Synonym: Jakobs-Kreuzkraut (JKK); das Synonym dieser Pflanze wird im Volksmund am meisten verwendet; die Abkürzung JKK häufig in Texten; auch der Name Jakobskraut wird verwendet.
  • Familie: Asteraceae (Korbblütler)
  • Heimat: Europa, Teile Asiens, NO-Africa
  • Vorkommen: Brachflächen, Wegränder, oft an Autobahnen und Grünflächen (wie Weiden, Gärten).
  • Standort: Sonne
  • Boden: humose, sandige Lehmböden
  • Wuchs: wächst aufrecht und wir bis etwa 100 cm, einige Exemplare bis 130 cm hoch.
  • Blatt: fiederblättrig
  • Blüte: Doldentraube, gelb, Juni bis September, an voll entwickelten, unbeschädigten Blüten sind 13 Zungenblüten vorhanden (siehe Bild).
  • Samenbildung: findet ab August statt
  • Vermehrung: Aussaat
  • Lebensdauer: zweijährig bis ausdauernd, je nach Bekämpfung bzw. Behandlung. Wird die Blüte dauerhaft unterdrückt (z.B. durch Abmähen), geht die Pflanze in einen ausdauernden Zustand über.
  • Giftpflanze: Die Pflanze ist giftig und enthält Pyrrolizidin-Alkaloide. Bei berührungen unbedeckte Hautstellen schützen!
  • Bekanntestes Insekt am Jakobs-Kreuzkraut: Jakobskrautbär (Tyria jacobaeae), ein Schmetterling.
Raupen des Jakobskrautbär fressen am Jakobs-Kreuzkraut.© Verband Wohneigentum NRW e.V.
Raupen vom Jakobskrautbär ernähren sich vom Jakobs-Kreuzkraut.