Weinreben im Garten anbauen

Beim Anbau von Weinreben im Garten gibt es verschiedene Möglichkeiten. Doch worauf ist zu achten, wenn Sie Wein an einer Pergola, Hauswand oder als Schattenspender über Freisitz oder Terrasse anbauen möchten?

Beim Weinanbau an einer Pergola, Hauswand oder als Schattenspender über Freisitz oder Terrasse wird über mehrere Jahre hinweg ein Pflanzengerüst erzogen. Dieses Grundgerüst liefert die jährlichen Ertragsruten. Da im Handel sowohl unbewurzelte, als auch ein- oder mehrjährige Containerpflanzen erhältlich sind, müssen diese hier extra behandelt werden.

Wurzellose Rebenveredlungen

1. Jahr (Pflanzjahr)

Pflanzschnitt: Entfällt, da zur Zeit der Pflanzung kein Austrieb vorhanden ist.
Pflege: Sämtlicher Austrieb aus der Veredlung wird während des ganzen Sommers angeheftet, damit er nicht abbricht.

2. Jahr

Erziehungsschnitt: Im Febr. / März werden alle schwachen Triebe entfernt und der stärkste auf etwa 2 bis 3 Augen zurückgeschnitten.
Pflege: Je nach geplantem Gerüstaufbau der Pflanze werden ein oder auch zwei Triebe an der Pflanze belassen, angeheftet und in die entsprechende Form geleitet. Die aus den Gerüstruten austreibenden Seitentriebe werden im Laufe des Sommers auf 6 bis 8 Blätter eingekürzt.

3. Jahr

Ertrags- und Erhaltungsschnitt: Im Febr. / März werden die Seitentriebe auf „Knebel“ geschnitten. Das bedeutet, sie werden je nach Sorte, auf 2 bis 3 bzw. 4 bis 6 Augen eingekürzt.
Pflege: Die entstehenden Ruten tragen die Trauben (Gescheine). Alle tragenden Ruten werden regelmäßig angeheftet und eventuell, je nach Art der Gerüsterziehung, über dem Fruchtansatz auf 3 – 4 Blätter eingekürzt. Ab Juli werden die Triebe, die keine Früchte tragen, entfernt und zu lang gewordene, überhängende Triebe eingekürzt (Laubschnitt).

4. Jahr

Ertrags- und Erhaltungsschnitt: Im Febr. / März werden die Ertragsruten des Vorjahres bis auf eine Rute pro Austriebsstelle am Gerüstast entfernt, die verbleibenden auf „Knebel“ geschnitten. Das bedeutet, sie werden je nach Sorte, auf 2 bis 3 bzw. 4 bis 6 Augen eingekürzt.
Pflege: Die entstehenden Ruten tragen die Trauben (Gescheine). Alle tragenden Ruten werden regelmäßig angeheftet und eventuell, je nach Art der Gerüsterziehung, über dem Fruchtansatz auf 3 – 4 Blätter eingekürzt. Ab Juli entfernt man die Triebe, die keine Früchte tragen und kürzt zu lang gewordene, überhängende Triebe ein (Laubschneiden).

In den Folgejahren wird wie im 4. Jahr geschnitten und gepflegt.
Wichtig: Bei zu schwachem Schnitt steigt zwar kurzfristig der Ertrag an, aber der Stock vergreist schneller. Ausbrechen, Heften und Laubschneiden dient der besseren Belichtung und dem vorbeugenden Pflanzenschutz.

Ein- bis zweijährige Rebveredlungen im Container

1. Jahr (Pflanzjahr)

Pflanzschnitt: Bei den bereits bewurzelten Veredlungen (Containerpflanzen) wird der stärkste Trieb der Pflanze auf 3 - 4 Augen zurückgeschnitten und alle anderen Triebe werden entfernt.
Pflege: Je nach geplantem Gerüstaufbau der Pflanze werden ein oder auch zwei Triebe als Gerüsttriebe angeheftet und in die entsprechende Form geleitet. Aus den Gerüstruten austreibenden Seitentriebe werden im Laufe des Sommers auf 6 bis 8 Blätter eingekürzt. Vorhandene Gescheine (Blüten- bzw. Fruchtansätze) sind so früh wie möglich zu entfernen.

2. Jahr

Ertrags- und Erhaltungsschnitt: Im Febr. / März werden die Seitentriebe auf „Knebel“ geschnitten. Das bedeutet, sie werden je nach Sorte, auf 2 bis 3 bzw. 4 bis 6 Augen eingekürzt.
Pflege: Die entstehenden Ruten tragen die Trauben (Gescheine). Alle tragenden Ruten werden regelmäßig angeheftet und eventuell, je nach Art der Gerüsterziehung, über dem Fruchtansatz auf 3 – 4 Blätter eingekürzt. Ab Juli werden die Triebe, die keine Früchte tragen entfernt und zu lang gewordene, überhängende Triebe eingekürzt (Laubschnitt).

3. Jahr

Ertrags- und Erhaltungsschnitt: Im Febr. / März bleibt von den Seitentrieben des Vorjahres pro Austriebspunkt des Gerüsttriebes jeweils nur der stärkste Trieb erhalten. Dieser wird auf „Knebel“ geschnitten. Das bedeutet, sie werden je nach Sorte, auf 2 bis 3 bzw. 4 bis 6 Augen eingekürzt.
Pflege: Die entstehenden Ruten tragen die Trauben (Gescheine). Alle tragenden Ruten werden regelmäßig angeheftet und eventuell, je nach Art der Gerüsterziehung, über dem Fruchtansatz auf 3 – 4 Blätter eingekürzt. Ab Juli werden die Triebe, die keine Früchte tragen entfernt und zu lang gewordene, überhängende Triebe eingekürzt (Laubschneiden).

In den Folgejahren wird wie im 3. Jahr geschnitten und gepflegt.
Wichtig: Bei zu schwachem Schnitt steigt zwar kurzfristig der Ertrag an, aber der Stock vergreist schneller. Ausbrechen, Heften und Laubschneiden dient der besseren Belichtung und dem vorbeugenden Pflanzenschutz.