Was sind Veredelungsunterlagen?

Als Veredelungsunterlage werden Pflanzen bezeichnet, auf die eine sogenannte Edelsorte (beim Apfel z.B. Boskoop) veredelt wird. Im Volksmund wird die Veredelungsunterlage oft als Unterlage, Wildtrieb oder Wildling bezeichnet. Die Veredelungsunterlage überträgt bestimmte Eigenschaften auf die Edelsorte. In Nordrhein-Westfalen hängt beim Kernobst sogar der gesetzliche Grenzabstand von der Unterlage ab. (Stand 02.04.2020)

An Obstbaum werden Veredelungsunterlage und Veredelungsstelle dargestellt  © Verband Wohneigentum NRW e.V.
In NRW richtet sich der gesetzliche Grenzabstand beim Kernobst nach der Veredelungsunterlage!  

Eigenschaften übertragen sich auf die Edelsorte

Die Veredelungsunterlagen bringen verschiedene Eigenschaften mit, die sie auf die Edelsorte übertragen. Beim Obst ist bei Kern- und Steinobstbäumen z.B. die Wuchskraft einer Unterlage entscheidend. Deshalb werden die Veredelungsunterlagen in schwach, mittelstark und stark wachsend eingeteilt.

Sortenetiketten geben Auskunft

Beim Kauf eines Obstbaumes sind nicht die bunten Bilder entscheidend.  Damit werden die Pflanzen nur für den Endverbraucher „geschmückt“. Von besonderer Bedeutung, sind die Sortenetiketten. Diese werden von den Obstbaumschulen, an die Pflanzen geklammert. Sie geben unter anderem Aufschluss, zum Namen der Sorte und zur Veredelungsunterlage. Solche Auszeichnungen wird man an den Pflanzen beim Lebensmitteldiscounter und im Baumarkt vergeblich suchen.

Beratung vom Fachmann

Renommierte Gartencenter und Baumschulen bieten eine gute Sortenauswahl, gute Qualitäten und fachliche Beratung. Es empfiehlt sich, die Etiketten inklusive der Rechnung, auf der Sorte und Veredlungsunterlage aufgeführt sind, aufzubewahren. In NRW richtet sich der gesetzliche Grenzabstand beim Kernobst nach der Veredelungsunterlage! (Stand 02.04.2020)