Der Riesen-Bärenklau (Herkulesstaude): Schön, aber gefährlich!

Der Riesen-Bärenklau, auch Herkulesstaude genannt, breitet sich seit einigen Jahren entlang der Autobahnen, an Uferböschungen oder auf Brachflächen stark aus. Doch was kann man gegen die Verbreitung der gefährlichen Staude tun?

Riesen-Bärenklau (Herkulesstaude) mehrere Exemplare  © Verband Wohneigentum NRW e.V.
Im Saft aller Pflanzenteile der Herkulesstaude (Riesen-Bärenklau) befindet sich eine gefährliche Substanz! 

Riesen-Bärenklau selber beseitigen?

Oberstes Gebot: "Lassen Sie die Herkulesstaude nach Möglichkeit von Fachpersonal beseitigen". Wer diese Möglichkeit nicht in Betracht zieht, sollte einige wichtige Informationen berücksichtigen.

Kontakt mit der Herkulesstaude vermeiden!

Kommen Sie mit der Herkulesstaude oder genauer gesagt mit dem Pflanzensaft in Berührung, kann dies äußerst schmerzhaft sein. Die betroffene Haut zeigt meist nach einigen Stunden verbrennungsähnliche Schäden, teilweise mit Blasenbildung. Keinesfalls dürfen Sie die betroffenen Hautstellen der direkten Sonneneinstrahlung aussetzen

Wie verbreitet sich der Riesen-Bärenklau?

Mitte des 19. Jahrhunderts kam der Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum) aus dem Kaukasus zu uns nach Europa. Aufgrund der Größe und des attraktiven Blütenstandes fand die Herkulesstaude zur damaligen Zeit in vielen Gärten als Zierpflanze Verwendung. Auch Imker bauten den giftigen Riesen-Bärenklau als Bienennährpflanze an. Die Giftigkeit des Pflanzensaftes wurde erst Mitte des letzten Jahrhunderts ernsthaft wahrgenommen.

Bis zu 50.000 Samen kann eine ausgewachsene Pflanze dieser Bärenklau-Art bilden. Die heute so rasante Ausbreitung erfolgt über wilde Komposthaufen, direkte Aussaaten oder durch den Transport der Samen über Bach- und Flussläufe. Auch der Fahrtwind an Straßen und Bahntrassen trägt zur großflächigen Verbreitung bei.

Kann man die Herkulesstaude wirksam bekämpfen?

Die bis zu vier Meter hohen und imposanten Pflanzen haben in unseren Breiten keine natürlichen Feinde. Deshalb verdrängt diese Bärenklau-Art zunehmend die heimische Flora und Fauna. Nicht selten werden so ganzeÖkosysteme zerstört. Doch zum Glück gibt es Möglichkeiten, die Ausbreitung der Pflanzen zu verhindern. Mit ein wenig Vorsicht lässt sich dies sogar ganz ohne den Einsatz von Herbiziden erreichen. Zum einen lassen sich die Blütenstände entfernen. Allerdings muss diese Maßnahme zwei bis drei Wochen lang kontrolliert werden, denn die Pflanzen setzen oft „Notblüten“ an. Kommt ein Riesen-Bärenklau nicht zur Blüte, setzt die Staude im Folgejahr erneut Blüten an.

Zum anderen kann durch das Entfernen der Samenstände, nach dem Verblühen, entgegengewirkt werden. Allerdings dürfen die Samenstände nicht ausgereift sein, denn sonst fallen sie aus und verbreiten sich. Samenstände geben Sie am besten in den Hausmüll.

Effektivste Bekämpfung: Ausstechen!

Am effektivsten ist das Aus- bzw. Abstechen der Pflanze. Im obersten Bereich bildet die Herkulesstaude einen sogenannten Vegetationskegel, aus dem die Blätter und der Blütenstand austreiben. Der Rest ist reines Speichergewebe. Wird dieser Kegel in einer Tiefe von ca. 15 bis 20 cm von der Wurzel getrennt, verrottet der restliche Wurzelbereich. Übrigens ist die Zeit von Mitte bis Ende Juli ideal, um die Samenstände zu entfernen. Immer sollte darauf geachtet werden, den direkten Kontakt mit der Pflanze zu vermeiden!