So gelingt der frustfreie Umzug

Sie ziehen um und engagieren dafür ein Umzugsunternehmen? Dann sollten Sie einiges beachten. Wir erklären, woran Sie seriöse Anbieter erkennen, welche Leistungspakete es gibt und wer im Schadensfall haftet.

Nur teilweise sichtbarer Mann trägt ein Sofa, im Hintergrund Umzugskartons  © Monkey Business – stock.adobe.com
Wer ein Unternehmen engagiert, kann den Stress beim Umzug minimieren. Je nach Leistungspaket müssen Sie aber auch selbst mit anpacken. 

Einen Umzug organisiert niemand gerne. Den alten Hausstand einpacken, einladen, transportieren. Im neuen Heim wiederholt man die Übung in umgekehrter Reihenfolge. Ein Wohnungswechsel ist mit viel Stress verbunden. Wer ein Umzugsunternehmen engagiert, kann den Stress minimieren. Ganz ohne Aufwand ist der Umzug aber auch dann nicht. Je nach Leistungspaket müssen Sie auch selbst mit anpacken. Außerdem müssen Sie bei der Auswahl des richtigen Anbieters sorgfältig vorgehen.

Selber packen…

Den gesamten Hausstand in Kartons zu packen, ist sehr zeitaufwändig. Wem das nichts ausmacht, kann die Kosten für ein Umzugsunternehmen deutlich senken. Ein weiteres Argument dafür, selbst zu packen: Nicht immer möchte man, dass fremde Menschen in den eigenen Sachen herumwühlen. Bei dieser Spar-Variante übernimmt das Umzugsunternehmen lediglich das Einladen der Kartons und den Transport. Die Kartons für den Umzug besorgt man am besten selbst, beispielsweise im Baumarkt. Manchmal stellt das beauftragte Unternehmen auch Kartons zur Verfügung.

Der große Nachteil: Wer sein Hab und Gut selbst verpackt, haftet für Schäden beim Transport. Etwa dann, wenn der Schaden durch die unsachgemäße Verpackung verursacht wurde. So zum Beispiel, wenn das teure Geschirr nicht sicher genug eingepackt war und sich beim letzten Schlagloch in Keramikschutt verwandelt hat. Achten Sie also darauf, ihre Güter sicher einzupacken. Ganz wichtig ist außerdem: Kartons dürfen niemals überladen werden.

…oder doch lieber Komplettservice?

Natürlich gibt es auch die Möglichkeit, den gesamten Umzug von Profis durchführen zu lassen. Das spart viel Zeit, kostet aber deutlich mehr. Allein für das Verpacken zahlt man einen Stundenlohn von 20 bis 40 Euro. Die Demontage und spätere Montage von Möbeln oder Küchen kann extra berechnet werden. Der große Vorteil: Geht etwas kaputt, haftet das Umzugsunternehmen. Mit dieser Sorglos-Variante sind zusätzlich schnell 1.000 Euro oder mehr ausgegeben. Wer mit besonders vielen Sachen umzieht, zahlt noch einmal drauf.

Sparfüchse nehmen die Spedition

Wer nicht allzu viel zu transportieren hat und gerne noch selbst ein- und mit anpackt, kann auch über eine Spedition nachdenken. Diese kümmert sich lediglich um den Transport der Sachen von A nach B. Manchmal ist in einem Lkw noch Platz frei und die Spedition kann das Fahrzeug mit Ihrem Umzug besser auslasten. Diese Transportmöglichkeit ist wohl die günstigste, erfordert aber viel Eigenarbeit. Außerdem muss das Beladen zügig erfolgen, der Spediteur hat einen strikten Fahrplan.

Woran erkenne ich ein gutes Umzugsunternehmen?

Bequemer läuft es mit einem Umzugsunternehmen. Doch woran erkenne ich gute Anbieter? Ein seriöses Unternehmen sollte sich die Wohnung vorab anschauen, um eine realistische Preiseinschätzung abgeben zu können. Eine individuelle Beratung ist also bereits ein wichtiger Indikator. Der Kostenvoranschlag sollte vom Anbieter gratis angeboten werden und einen Festpreis beinhalten. Lassen Sie sich nicht auf ein Angebot auf Stundenbasis ein. Hier droht am Ende oft eine böse Überraschung.

Ein seriöses Unternehmen hat zudem eine feste Anschrift, idealerweise mit Festnetznummer. Wenn das Unternehmen Mitglied in einem Verband ist, etwa dem Bundesverband Möbelspedition und Logistik, dann ist das ein sehr gutes Zeichen.

Vorsorgen statt Nachsorgen

Planen Sie einen Umzug frühzeitig und beauftragen Sie ein Unternehmen nach Möglichkeit drei Monate vor dem eigentlichen Termin. Achten Sie im Vertrag auf die Haftungsbedingungen des Anbieters. Für sehr wertvolle Gegenstände sollte eine Sondervereinbarung getroffen werden. Ist nichts anderes vereinbart, haften Sie für Juwelen, Geld, Dokumente, Pflanzen oder Tiere selbst.

Nach dem Umzug sollten Sie sich schnell einen Überblick verschaffen: Sind Möbel beschädigt? Ist etwas abhandengekommen? Dann sollten Sie schnell handeln! Offensichtliche Schäden müssen spätestens 24 Stunden nach dem Umzug schriftlich mitgeteilt werden. Für kleinere Schäden, die nicht sofort ersichtlich waren, haben Sie etwas mehr Zeit. Diese können meist innerhalb von 14 Tagen nachgemeldet werden.

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