Der Erneuerungsbedarf kommunaler Straßen hat in den vergangenen Jahren enorm zugenommen. Zeitgleich sind die Kosten für den Straßenbau regelrecht explodiert. Straßenausbaubeiträge sind deshalb immer häufiger zur Existenzbedrohung geworden – so oder so sind sie eine hohe Belastung für die Anwohner. Hinzu kommt: Mit den Beiträgen zahlen Eigentümer häufig die Zeche, wenn Kommunen die Instandhaltung von Straßen über Jahre vernachlässigt haben. Denn die reine Instandhaltung können Kommunen nicht umlegen, den Ausbau aber schon.
Dass immer mehr Straßen erneuert werden müssen, liegt auch an einer Vielzahl von gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen. Unsere Städte und Siedlungen klimafit und klimaresilient zu gestalten, die Verkehrswende umzusetzen, der vermehrte Ausbau von Wärmenetzen im Zuge der Wärmewende, der demografische Wandel und der Abbau von Barrieren im öffentlichen Raum – all das sind Herausforderungen, denen sich die kommunale Daseinsvorsorge stellen muss und die auch den Sanierungsbedarf kommunaler Straßen steigert. Aber die Aufrechterhaltung und zukunftsfähige Transformation der Infrastruktur ist eben auch genau das: Die Grundversorgung der Bevölkerung mit lebenswichtigen Dienstleistungen und Infrastrukturen – also kommunale Daseinsvorsorge. Sie ist nicht die Pflicht Einzelner. Und von fiktiven Wertsteigerungen einer Immobilie haben selbstnutzende Wohneigentümer keinen Vorteil.
Straßenausbaubeiträge waren deshalb weder treffsicher, noch haben sie relationsgerecht tatsächliche wirtschaftliche Vorteile durch die Inanspruchnahme der Anlagen abgegolten.