Was ist beim Kauf von Obstgehölzen zu beachten?

Pflanzenkauf ist Vertrauenssache! Das gilt insbesondere für Obstgehölze. Nur renommierte Gartencenter, Baumschulen und Gartenbaumschulen bieten eine gute Sortenauswahl, gute Qualitäten und fachliche Beratung.

Sortenetiketten mit Infos zur jeweiligen Sorte und Veredelungsunterlage  © Verband Wohneigentum NRW e.V.
Auf den Etiketten befinden sich außerdem ein Aufdruck Deutsche Markenbaumschule und ein Aufdruck Qualitätsgeprüfte Pflanze.  

Lassen Sie sich nicht von den bunten Bildern beeindrucken! Die Pflanzen werden damit nur für den Endverbraucher „geschmückt“, um ihn zu beeindrucken. Die von den Obstbaumschulen an die Pflanzen geklammerten Sortenetiketten sind entscheidend. Die Farbe der Etiketten wechselt jedes Jahr.

Etiketten geben Aufschluss

Die geklammerten Etiketten werden in der Regel bei Obstbäumen verwendet. Sie geben Auskunft über den Namen der Sorte, zum Virusstatus und falls vorhanden, zur Art der Zwischenveredlung. Außerdem muss die Veredelungsunterlage angegeben sein. Anhand der Veredelungsunterlage kann bestimmt werden wie groß der Baum in etwa wird. In einigen Bundensländern ist sogar der gesetzliche Grenzabstand von der Veredelungsunterlage abhängig, z.B. in NRW (Stand 10.07.2021).

Solche Auszeichnungen wird man an Pflanzen beim Lebensmitteldiscounter und im Baumarkt vergeblich suchen.

Qualitätsmerkmale Obstarten

Kern- und Steinobst

  • Auswahl der richtigen Sorten, die zum Standort und zur geographischen Lage passen.
  • Passende Befruchtersorten wählen.
  • Die Unterlage sollte auf den Standort und die gewünschte Wuchshöhe abgestimmt sein.
  • Es sollten nur ein- oder zweijährige Veredelungen gepflanzt werden.
  • Die Veredelungsstellen müssen gut verwachsen sein.
  • Büsche, Halbstämme und Hochstämme müssen mindestens 3 gut verteilte, kräftige Seitentriebe besitzen.
  • Der Leittrieb darf nur leicht gekrümmt sein.
  • Die Seitentriebe müssen, von ihrem Durchmesser her, geringer sein als der Leittrieb. Dass bedeutet, sie dürfen an der Stelle, an der sie aus dem Leittrieb entspringen, nicht so dick sein, wie der Leittrieb!
  • Stamm, Triebe und Wurzeln müssen frei von Beschädigungen sein.
  • Büsche müssen eine Mindeststammhöhe von 60 cm, Halbstämme von 120 cm und Hochstämme von 180 cm aufweisen.
  • Der Mindestcontainerinhalt von Büschen muss 5 l, von Halbstämmen 10 l betragen.

Schalenobst

  • Walnussveredelungen tragen früher als Sämlinge.
  • Walnussveredelungen müssen als solche besonders gekennzeichnet sein
  • Großfrüchtige Haselnüsse: Hier gibt es viele verschiedene Qualitäten. Unsere Empfehlung bei der Auswahl: Achten Sie darauf, dass die Pflanze kräftig gewachsen, bewurzelt und mehrtriebig ist. Sie muss 2-mal verpflanzt (2xv) worden sein und eine Mindestrieblänge von 60 – 100 cm aufweisen.

Beerenobst

Johannis- und Stachelbeeren

  • Johannisbeer- und Stachelbeerbüsche als zweijährige Sträucher pflanzen. Wurzelnackte Pflanzen sind nach Anzahl derTriebe sortiert. Die Mindestlänge der Triebe muss bei Stachelbeeren 35 cm und bei Johannisbeeren 40 cm betragen.
  • Johannisbeer- und Stachelbeerstämme müssen gut verwachsene Veredelungsstellen haben. Johannisbeeren sollten mindestens 3, Stachelbeeren mindestens 4 Triebe haben. Fußstämme haben eine Höhe von 40 – 50 cm, Hochstämme eine Höhe von 80 – 90 cm.
  • Sträucher müssen einen Containerinhalt von mindestens 2 l aufweisen und mindestens 3 Triebe besitzen. Stämme in Containern müssen einen Mindescontainerinhalt von 3l aufweisen.

Himbeeren und Brombeeren

  • Die Pflanzen sollten eine gute Bewurzelung und einen guten Wurzelknospenansatz aufweisen. Die Ruten müssen kräftig sein und eine Mindestlänge von 30 cm haben.
  • Die Pflanzen werden wurzelnackt oder im Container angeboten.