Kumpelkiste in Herten-Süd: Geschichten für Jung & Alt

Die Gemeinschaft Herten-Süd hat in ihrer Nachbarschaft einen Bücherschrank für Jung und Alt geschaffen. Mit viel Einsatz und Engagement kümmern sich die Ehrenamtlichen um große Projekte wie die Kumpelkiste – sowie eine aktive Jugendarbeit und die gesamte Nachbarschaft.

  © Verband Wohneigentum NRW
Der Vorstand der Gemeinschaft Herten-Süd (v. l.) Hans-Joachim Baumann, Christian Friedrich und Guido Walter stehen am Bücherschrank Kumpelkiste. 

Was macht eine alte Telefonzelle mitten im Ruhrgebiet? Die Siedlungsgemeinschaft Herten-Süd hat sie vom Telefonzellen-Friedhof gerettet und ihr als Bücherschrank neues Leben eingehaucht. „Die Idee dazu hatte der Sohn von einigen unserer Mitglieder, als er ein ähnliches Projekt in Bielefeld gesehen hat“, sagt der Vorsitzende Christian Friedrich.

Nachdem der Kontakt zur Telekom hergestellt war und einige Monate des Wartens vergangen waren, gab es einen erfreulichen Anruf. Die Gemeinschaft konnte eine der Telefonzellen kaufen. Eine Spedition hat das alte Telefonhäuschen dann von Michendorf bei Berlin nach Herten gebracht. 

Viel Einsatz bei der Renovierung

In Herten angekommen haben sieben Mitglieder den grauen Kasten mit dem pinken Dach aufbereitet und ihm einen neuen Anstrich gegeben. Dafür musste die Zelle mit mehreren Leuten in die Einfahrt eines Mitglieds getragen und unter einem Zelt geschützt werden. „Die Renovierung war zwischendurch schon abenteuerlich“, scherzt der 2. Vorsitzende Guido Walter.

In liebevoller Handarbeit wurde das Telefonhäuschen dann gemeinsam zu einem Bücherschrank umgebaut. In der Nachbarschaft blieb das Projekt immer im Gespräch. Nach vielen Arbeitsstunden konnte die Gemeinschaft ihren Bücherschrank im Juli letzten Jahres auf dem gemeinschaftseigenen Grundstück in der Königsberger Straße aufstellen.

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Kumpelkiste erinnert an Bergbau-Vergangenheit

Die Eröffnung der nun „Kumpelkiste“ getauften ehemaligen Telefonzelle feierte die Gemeinschaft mit Lesung, Gesangseinlagen und Poetry-Slam. „Mit dem Namen Kumpelkiste wollten wir auf die Bergbau-Vergangenheit der Stadt Herten Bezug nehmen“, erklärt Christian Friedrich.  

Seit der Eröffnung ist der Bücherschrank ein neuer zentraler Anlaufpunkt der Nachbarschaft. In den Sommermonaten sind regelmäßige Leseabende geplant. 

Spielplatz für die Kinder der Siedlung

Immer wieder haben die Wohneigentümerinnen und -eigentümer in Herten-Süd größere Projekte. Vor einigen Jahren haben Sie bereits den eigenen Spielplatz komplett umgebaut. Dabei wurden neue Spielgeräte wie ein Kletterturm mit Rutsche angeschafft. Den Kindern der Siedlung dient der Spielplatz als Erlebnisraum und Anlaufpunkt für soziale Kontakte. 

Die Gemeinschaft Herten-Süd gibt es schon seit 1957. Sie ist mit knapp 200 Mitglieder eine der größten im Stadtgebiet von Herten. Betreut werden neun Straßen im Süden der Stadt an der Grenze zu Gelsenkirchen und Bochum.

Gemeinschaft bietet vielfältige Jugendarbeit

Besonderen Wert legt die Gemeinschaft seit vielen Jahren auf eine vielfältige und starke Jugendarbeit. Für die Kinder und Jugendliche wurden in den letzten Jahren viele Aktivitäten organisiert, darunter ein Zeltlager, Ausflüge zu einer Imkerei, eine Fledermauswanderung, ein Kinderflohmarkt oder eine Nikolausfeier.

Auch in den kommenden Jahren möchte die Nachbarschaft im Hertener Süden große Projekte realisieren. Ein eigenes „Siedlerheim“ ist ein besonderer Traum, den sich die Gemeinschaft gerne einmal erfüllen möchte.