Sommerzeit ist Zeckenzeit

Die fiesen Blutsauger haben im Sommer ein leichtes Spiel. Kurze Kleidung ermöglicht ihnen, sich problemlos an einen Wirt zu heften. Nach Aufenthalten im Freien sollte der Körper nach Zecken abgesucht werden. Es gibt aber noch weitere Vorsorgemaßnahmen.

Warnschild "Zeckengefahr" in einem öffentlichen Park  © Sonja Birkelbach – stock.adobe.com
Nach Aufenthalten im Freien sollte der Körper nach Zecken abgesucht werden. 

Beim Sommerspaziergang durch den Wald oder beim Durchstreifen hoher Gräser ist die Wahrscheinlichkeit inzwischen sehr groß, mit Zecken in Berührung zu kommen. Doch zu übertriebener Panik besteht kein Anlass, sagen viele Mediziner. Der Verband Wohneigentum NRW e.V. hat auf der Webseite des Robert Koch Instituts Fragen und Antworten rund um das Thema Zecken und Zeckenstiche gefunden. Die aus unserer Sicht wichtigsten Aspekte haben wir nachfolgend in gekürzter und leicht abgeänderter Form aufgeführt. Den kompletten Beitrag finden Sie unter www.rki.de.

Wo kommen Zecken eigentlich vor?

Zecken sind in ganz Mitteleuropa verbreitet. Die in Deutschland am häufigsten vorkommende Zeckenart ist der gemeine Holzbock (Ixodes ricinus). Zecken leben hauptsächlich in schattigen und eher feuchten Gebieten, sprich in Wäldern, an Waldrändern oder auf nicht gemähten Wiesen. Meist sind sie in Höhen zwischen 10 und 100 cm anzutreffen. Übrigens sprechen Mediziner nicht von einem Zeckenbiss, sondern von einem Stich.

Was tun bei Zecken im Garten?

Wenn im Garten schattige, feuchte und schlecht durchlüftete Bereiche beseitigt werden, erschwert dies Zecken die Ansiedlung. Da Zecken jedoch sehr „anpassungsfähig“ sind, sollte eine Kontrolle von Körper und Kleidungsstücken nach jedem Aufenthalt im Garten wie auch nach Waldspaziergängen selbstverständlich sein. Grundsätzlich sollten auch Haustiere von Zecken befreit werden. Diese Zecken sollten nicht wieder „ausgesetzt“, sondern getötet werden. Dabei ist es wichtig, nicht in Kontakt mit den Körperflüssigkeiten der Zecke zu kommen. Zur Zeckenentfernung bietet der Handel entsprechende Zangen oder Pinzetten an.

Wie gelangen Zecken zum Wirt?

Zecken heften sich nur bei direktem Kontakt an einen Wirt. Dies geschieht dann allerdings innerhalb von Sekundenbruchteilen. Dass Zecken springen oder sich fallen lassen, gehört in den Bereich der Ammenmärchen.

Wohin stechen Zecken bevorzugt?

Zecken verbleiben mehrere Tage bei ihrem Wirt. Von daher suchen sie sich Körperstellen, an denen sie weitestgehend ungestört sind. Bei Hunden ist dies beispielsweise der Kopf- und Brustbereich. Beim Menschen stechen Zecken überwiegend am Haaransatz, hinter den Ohren, am Hals, unter den Achseln, in der Armbeuge oder Kniekehle sowie im Bauchnabel und Genitalbereich.

Welche Krankheiten kann die Zecke beim Menschen übertragen?

In ganz Deutschland können Zecken die Lyme-Borreliose übertragen, in Süddeutschland zudem auch die Frühsommermeningoenzephalitis (FSME). Gegen FSME kann man sich vorbeugend impfen lassen. Eine Borreliose wird mit Antibiotika behandelt. Zum Glück geht es beim Entfernen einer Zecke nicht um Sekunden: Es soll laut Angaben der Experten mindestens zwei Stunden, im Schnitt sogar einen halben bis einen Tag dauern, bis Bakterien wie Borrelien auf den Wirt übertragen werden.

Wie kann man sich vor Zeckenstichen schützen?

Wer sich im Gras, Gebüsch oder Unterholz bewegt, sollte lange Kleidung und festes Schuhwerk tragen. Auch die Hosenbeine in die Socken zu stecken schützt, denn so ist die Zecke gezwungen, nach oben zu laufen. Im Handel gibt es – für Mensch und Haustier – verschiedene Zeckenmittel, die auf Haut und Kleidung aufgetragen werden und den Schutz vor Zeckenstichen erhöhen sollen. Grundsätzlich sollte der Körper nach Aufenthalten im Freien nach Zecken abgesucht werden. Befallene Kleidung kann bei 60 Grad gewaschen oder getrocknet werden. Bei diesen Temperaturen sterben die Spinnentiere ab.

Wie wird die Zecke richtig entfernt?

Zecken sollten an den Mundwerkzeugen möglichst gerade – niemals gedreht – herausgezogen werden. Dies geht mit den Fingern, mit einer Pinzette oder mit speziellen Zeckenentfernungswerkzeugen. Keinesfalls sollte die Zecke vorher mit Öl oder Klebstoff beträufelt werden, denn dies führt oft zu einer Reizung und damit zu einem verstärkten Speichelfluss und erhöht nicht zuletzt die Infektionsgefahr.

Welche Maßnahmen sollten nach einem Zeckenstich durchgeführt werden?

Auf jeden Fall muss die Einstichstelle beobachtet werden, um die Ausbildung eines roten Infektionsrings (sogenannte Wanderröte) in der Haut bemerken zu können. Bildet sich nach einigen Tagen ein roter Rand oder treten grippeähnliche Symptome wie Schlappheit, Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen auf, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.