Staudentausch mit Nebenwirkung

Der Herbst steht vor der Tür. Sträucher können gepflanzt und Stauden geteilt werden. Das veranlasst viele Menschen zum Besuch von Pflanzentauschbörsen.

Person hält eine Stauden in der Hand  © Verband Wohneigentum NRW e.V.
Gut bewurzelte Staude  

Viele Gartenfreunde suchen gezielt nach bestimmten Pflanzen, die Sie miteinander kombinieren können. Darunter beispielsweise Funkien. Sie bilden mit ihrem großen fleischigen Laub einen schönen Texturkontrast zu zarten Gräsern. Oft wird auch nach bestimmten Blütenfarben gesucht, um harmonierende Farbabstufungen im Garten zu erzielen.

Die botanischen Lieblinge sind oft mit Steckbriefen ausgestattet. Diese enthalten neben dem deutschen und botanischen Namen weitere Angaben.

Eingeschleppte Probleme

Einige Tauschfreudige „garantieren“, dass ihre Pflanzen aus unkraut- und schädlingsfreien Beständen kommen. Womit wir bei den häufig diskutierten Nachteilen einer Tauschbörse angekommen wären. Kein Gartenliebhaber möchte Fremdgewächse und Schädlinge mitgeliefert bekommen. Die unbeliebtesten Beikräuter sind dabei der Giersch und die Quecke.

Verlorene Vielfalt

Ein häufig nicht durchdachtes Problem ist der fehlende Arten- und Sortenaustausch. Insbesondere dann, wenn Pflanzentauschbörsen unter Gartenbesitzern einer Siedlung durchgeführt werden. Dadurch erhalten zwar die einzelnen Gärten neue Pflanzenarten oder -sorten, die Siedlung gewinnt dadurch aber nicht an Artenvielfalt.

Beim Pflanzenbörsenbesuch beachten

  • Sind die Pflanzen gesund und schädlingsfrei?
  • Können Sie Blatt- Stängel- und Wurzelschäden erkennen?
  • Wurzelkontrolle: Sind die Pflanzen gut bewurzelt und sind die Wurzeln gesund?
  • Bei Anzeichen von Schädlingen und Krankheiten: Pflanzen stehen lassen!
  • Sind die Pflanzen in Töpfen überständig? Überständige Pflanzen sind an einer extrem starken Durchwurzelung der Töpfe zu erkennen!
  • Ist der botanische- und der Sortenname angegeben (Sortenechtheit)? Das ist wichtig für die sichere Zuordnung einer Pflanze, bei der Verwendung!
  • Gibt es Arten- und Sortenvielfalt bei der Tauschbörse vor allem durch kommerzielle Anbieter?
  • Ist die Tauschbörse schon etabliert? Erfahrene Veranstalter schließen schlechte Anbieter meistens aus.

Fazit

Für jeden Gartenliebhaber muss es selbstverständlich sein, nur gesundes, sauberes und gut bewurzeltes Pflanzenmaterial weiterzugeben. Für die Veranstalter einer Pflanzentauschbörse ist es empfehlenswert, ein oder zwei kommerzielle Staudenhändler einzuladen. Diese sollten Pflanzenarten- und sorten anbieten, die über das allgemeine Standardsortiment hinausgehen. So kann die Arten- und Sortenvielfalt in den Wohngebieten gesteigert werden.