Apfelwickler – vorbeugen und bekämpfen

Der Apfelwickler (Cydia pomonella) fliegt nicht sehr weit. Deshalb sind alle Maßnahmen sinnvoll, die zu einer örtlichen Reduktion der Falter führen.

Larve des Apfelwicklers in einem aufgeschnittenen Apfel  © Sven Görlitz
Äpfel, die von der Larve des Apfelwicklers befallen sind, werden oft als wurmstichig oder madig bezeichnet.  

Mechanische Maßnahmen

  • Sammeln Sie abgefallene Früchte regelmäßig auf, möglichst bevor die Larven die Früchte verlassen.
  • Schütteln Sie die Äste des Baumes, damit befallene Früchte herausfallen.
  • Befallene Früchte sollten Sie nicht auf den Kompost geben.
  • Ab Mitte Juni sollten Sie Wellpapp-Fanggürtel am Stamm anbringen. Die Larven nutzen diese zur Überwinterung und Verpuppung.
  • Überprüfen Sie die Wellpapp-Fanggürtel wöchentlich und ersetzen Sie dieses gegebenenfalls.
  • Entfernen Sie die Wellpapp-Fanggürtel Ende Oktober.
  • Führen Sie im Winter/Frühjahr eine Stammpflege durch. Durch kräftiges Abbürsten der Rinde können Raupen und Puppen reduziert werden. Der Einsatz eines Hochdruckreinigers hat sich bewährt. Dabei dürfen Sie den Druck nicht zu hoch einstellen, sonst beschädigen Sie die Rinde.

Biologische Maßnahmen

  • Von Mitte Mai bis Anfang September können Sie einen Großteil der männlichen Falter mit Pheromon-Fallen (Sexual-Lockstoff-Fallen) abfangen. Dadurch wird die Anzahl der befruchteten Weibchen reduziert und somit auch die Anzahl der madigen Früchte.
  • Eine natürliche Bekämpfung mit Granulose-Viren kann nur in einem sehr engen Zeitfenster stattfinden. Der Einsatz muss nach max. 4 Tagen, wenn die jungen Raupen die Eier verlassen, erfolgen. Bei der ersten Generation liegt der richtige Zeitpunkt meist zwischen Mitte/Ende Juni. Bei der zweiten Generation zwischen liegt er zwischen Mitte/Ende August.
  • Die zusätzliche Bekämpfung mit Nematoden, in der Zeit von September bis März, ist möglich. Hinweis: Die Temperaturen müssen mehrere Stunden über 10°C liegen! Das Mittel geben Sie in ein sauberes Sprühgerät und bringen es auf Stämme und Äste aus. Die Veredelungsstelle und sehr borkige Stellen (insbesondere an älteren Bäumen) müssen Sie gut benetzen.
  • Natürliche Gegenspieler wie Vögel und Nutzinsekten fördern!

Weitere Informationen

Schadbild und Entwicklung des Apfelwicklers