Stachelbeeren schneiden: Anleitung und Erntetrick
Für eine reichliche Ernte ist ein guter Schnitt essentiell: Nur so bilden Stachelbeeren gesunde Triebe mit vielen Früchten.
Gartenberater
Damit Johannisbeeren reichlich tragen, ist es wichtig, die richtigen Triebe herauszuschneiden. Praktisch: Der Schnitt kann mit der Ernte erfolgen, ganz nach dem Motto: erst schneiden, dann ernten.
Johannisbeeren können Sie gut im Spätwinter/Frühjahr vor dem Austrieb oder zur Erntezeit schneiden. Das gilt für Weiße, Rote und Schwarze Johannisbeeren. Jeder Zeitpunkt hat Vorteile: Beim Schnitt im Spätwinter (Mitte/Ende Februar) sind die Pflanzen besser überschaubar. Durch das fehlende Laub können Sie alle Triebe gut erkennen und übersehen nichts. Bei Temperaturen unter -5 Grad Celsisus sollte jedoch nicht geschnitten werden.
Wenn Sie zur Ernte schneiden, empfiehlt es sich, im Winter noch einmal einen Blick auf die Johannisbeersträucher zu werfen. Es kann schon mal sein, dass man beim Schnitt zur Ernte etwas übersieht, wenn die Pflanzen belaubt sind.
Wichtig: Ein regelmäßiger, vorausschauender und sauberer Schnitt ist entscheidend für den Ernteerfolg. Dadurch vermeiden Sie z. B. große Schnittwunden und die Pflanze bleibt vital. So haben Sie lange Freude und viele Früchte an Ihren Beerensträuchern.
Der Schnitt zur Erntezeit bietet einen weiteren Vorteil: Er erleichtert die Ernte. Schneiden Sie einfach die ältesten fruchttragenden Triebe zur Ernte knapp über dem Boden ab. Das funktioniert, da alle Früchte an einem Johannisbeerstrauch in etwa gleichzeitig reif sind. So können Sie dann einen Großteil der Johannisbeeren bequem am Tisch oder auf der Gartenbank ernten.
Dasselbe können Sie übrigens auch mit Stachelbeeren machen. In unserem Video „Stachelbeeren schneiden“ zeigen wir diesen genialen Trick im Video.
Alle Johannisbeeren werden jedes Jahr auslichtend geschnitten. Das bedeutet: Alte Fruchttriebe bzw. reibende, zu dicht stehende und nicht gut entwickelte Triebe schneiden Sie knapp über dem Boden ab. So regen Sie die Sträucher an, immer wieder junge Triebe aus der Basis zu bilden. Auch abgestorbene Triebe, wenn vorhanden, sollten Sie unmittelbar über dem Boden zurückschneiden.
Durch diesen jährlichen Auslichtungsschnitt verjüngen Sie die Johannisbeeren regelmäßig. Die Sträucher bleiben vital und ertragreich und sind leichter zu ernten. Zudem betreiben Sie vorbeugenden Pflanzenschutz: Kräftige, gesunde Pflanzen sind weniger anfällig für Schädlinge.
Sollten nach dem Auslichtungsschnitt noch längere, verzweigte Triebe in den Sträuchern sein, können Sie diese durch Ableitungsschnitte entlasten. So lässt sich der ganze Strauch in Höhe und Breite schonend reduzieren, behält aber seine natürliche Wuchsform. Das Auslichten wird zusammen mit dem Ableiten auch als Erhaltungsschnitt bezeichnet.
Begriffe richtig verwenden: Diesjährig, einjährig, mehrjährig. Wer weiß denn sowas?
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Die Schwarze Johannisbeere bildet ihre Blüten und Früchte an den einjährigen (vorjährigen) Trieben. Das bedeutet für den Schnitt: Je nach Pflanze ist es möglich, alle fruchttragenden Triebe knapp über dem Boden abzuschneiden.
Voraussetzung: In der Pflanze befinden sich ausreichend neue Triebe (wenigstens 60 cm lang und mindestens bleistiftstark), die dann in der kommenden Saison Früchte tragen. Sollte das nicht der Fall sein, belassen Sie einfach einige ältere Triebe zusätzlich in der Pflanze.
Der Schnitt ist dann identisch mit dem der Roten Johannisbeere. Bekannte Sorten der Schwarzen Johannisbeere sind z.B. Titania und Ometa.
Die Weißen und Roten Johannisbeeren tragen ihre Blüten und Früchte an den ein- und zweijährigen Trieben. Schneiden Sie alle Triebe, die älter als dreijährig, reibend, sehr schwach oder abgestorben sind. Auch hier wird knapp über dem Boden geschnitten.
Sollten anschließend noch sehr lange Triebe in der Pflanze sein können Sie diese über das Ableiten reduzieren.
Bekannte Sorten der Roten Johannisbeere sind Jonkheer van Tets, Rolan und Rovada. Bei den Weißen Johannisbeeren sind es z.B. die Weiße Versailler und die Weiße Langtraubige.
Übrigens: Stachelbeeren werden wie Weiße und Rote Johannisbeeren geschnitten.
Wenn Sie einen Johannisbeerbusch im Garten pflanzen möchten, sollten Sie die neue Pflanze stark zurückschneiden. Das bedeutet, der Strauch wird auslichtend geschnitten: Belassen Sie – je nach Anzahl der Triebe – nur etwa 2 bis 5 Triebe in der Pflanze. Schneiden Sie diese anschließend noch um cirka zwei Drittel bis drei Viertel zurück.
Bei wurzelnackter Ware sollten Sie zudem die Wurzeln leicht nachschneiden. Bei Containerware wird der Ballen mit einem Messer von oben nach unten leicht angeritzt. Das sollte insgesamt 4-mal stattfinden (einmal in jede Himmelsrichtung).
Der Pflanzschnitt regt die Pflanze dazu an, möglichst viele neue Triebe zu bekommen. Diese sollten im Idealfall direkt aus der Basis kommen.
So ist es möglich, einen Strauch mit vielen Trieben aufzubauen, der dann auch viele Blüten und Früchte bilden kann. Hierfür ist es nötig, ab dem darauffolgenden Jahr nur noch auslichtend und bei Bedarf ableitend zu schneiden. Ein spezieller Erziehungsschnitt ist bei Johannisbeeren in der Regel nicht notwendig.
Achten Sie beim Kauf auf immer auf eine gute Pflanzqualität!
Sehr alte, vergreiste Johannisbeeren können Sie über das „Auf Stock setzen“ stark verjüngen. Auch bei diesem Radikalschnitt schneiden Sie zuerst auslichtend. Das bedeutet: Abgestorbene, reibende und schlecht entwickelte Triebe werden knapp über dem Boden entfernt, ebenso der Großteil der alten Triebe. Zum Schluss schneiden Sie alle verbliebenen Triebe auf eine Höhe von 20 bis 40 cm zurück. Gut entwickelte einjährige (vorjährige) Triebe können Sie auch ungeschnitten belassen.
Wichtig: Das „Auf Stock setzen“ ist laut Bundesnaturschutzgesetz nur in den Wintermonaten zwischen dem 1. Oktober und dem 29. Februar erlaubt.
Unser Experte
Agrarbetriebswirt