Einbruchschutz: So sichern Sie Ihr Haus vor Diebstahl

Einbruchschutz: So sichern Sie Ihr Haus vor Diebstahl. Wir geben Tipps, mit welchen Maßnahmen Sie Ihre Sicherheit zuhause erhöhen und welche Umbauten sogar förderfähig sind.

Einbrecher wird nachts von Überwachungskamera beim Einteigen in ein Haus gefilmt  © stnazkul – stock.adobe.com
Es gibt zahlreiche Maßnahmen, um Ihr Zuhause effektiv vor Einbrechern zu schützen. Wir geben einen Überblick. 

Wer einmal Opfer eines Einbruchs war, der bleibt oftmals mit mehr als einem materiellen Schaden zurück. Das eigene Zuhause fühlt sich nicht mehr sicher an, viele Geschädigte leiden lange an einer tiefen Verunsicherung. Umso wichtiger ist es, in einen effektiven Einbruchsschutz für Ihr Zuhause zu investieren. Wir geben Ihnen wichtige Tipps, wie Sie die Sicherheit Ihres Eigenheims erhöhen. Welche Standards die Polizei empfiehlt, wie smarte Technik den Einbruchschutz erhöht und welche Fördergelder Sie für Sicherheitsmaßnahmen beantragen können.

Nach welchen Schwachstellen am Haus suchen Einbrecher?

Einbrechern sind zwei Dinge wichtig: schnell und unauffällig in ein Haus hinein- und schnell und unauffällig aus einem Haus wieder herauszukommen. Diese Schwachstellen am Haus sind die typischen Gelegenheiten, die Diebe machen:

  • Hohe Hecken oder Mauern: Das Gebäude ist so schwer einsehbar, Diebe können sich besser verstecken.
  • Schlecht geschützte Öffnungen: Je leichter Fenster, Türen oder Tore den Einstieg in Ihr Haus machen, umso attraktiver wird das Gebäude für Diebe.
  • Garagen oder andere Gebäude, die an das eigene Haus angrenzen: Sie bieten Einbrechern nicht nur die Möglichkeit, ohne große Anstrengung auf höhere Etagen oder Balkone zu gelangen, oftmals sind Nebengebäude selbst auch nicht optimal vor Einbruch gesichert.
  • Die generelle Zugänglichkeit des Erdgeschosses: Auch wenn Diebe jede Möglichkeit zum Eindringen in ein Haus nutzen, das Erdgeschoss ist gefährdeter als andere Etagen. Sichern Sie es entsprechend.
  • Dunkelheit: Sind Ihr Haus und Garten nachts unbeleuchtet, können Einbrecher unauffälliger eindringen und Ihr Grundstück auch wieder verlassen.

Übrigens: Wer glaubt, dass Einbrecher vor allem nachts aktiv sind, irrt: Viele Einbrüche ereignen sich auch tagsüber. Eine beliebte Strategie der Täter? Sich als Handwerker ausgeben. Dann wird es selbst für Ihre Nachbarn schwer, einen Einbruch zu erkennen, selbst wenn Sie Zeuge des Geschehens werden. Wer sein Haus vor Einbrechern schützen will, sollte daher vor allem eine Grundregel beachten: Machen Sie es Dieben so schwer wie möglich, in Ihr Haus zu gelangen.

Einbruchschutz: Welche Lösungen sind auf dem Markt?

Nach der Corona-Pandemie haben die Einbruchszahlen wieder deutlich zugenommen. 2022 stieg die Zahl der Einbrüche bundesweit um knapp 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr an. Umso wichtiger ist es, dass Sie ihr Eigenheim ausreichend schützen. Dazu haben sie mehrere Optionen. Fachleute unterscheiden bei der Diebstahlsicherung zwischen mechanischen und elektronischen Maßnahmen. Seit einiger Zeit sind auch Lösungen auf dem Markt, die auf so genannten RFID-Technologien basieren. RFID ist ein Kürzel des englischen Ausdrucks radio-frequency identification, im Kern funktioniert die Technik also über Funk.

Mechanischer Diebstahlschutz soll das Eindringen von Unbefugten so lang wie möglich hinauszögern. Es geht also um die Sicherung von Fenstern, Türen oder auch Gitterschächten durch entsprechende Technik. Zum Beispiel, indem man extra Schlösser und Sicherungen anbringt. Elektronische Maßnahmen und auch RFID-Lösungen sichern das Haus indirekt: Diese Maßnahmen sollen Einbrecher vor allem abschrecken. Zum Beispiel über Alarmanlagen, Zeitschaltuhren und Bewegungsmelder.

Gut zu wissen: Beim Diebstahlschutz gilt: Mechanik vor Elektronik. Elektronik ist also immer nur eine Ergänzung, sie ersetzt mechanische Maßnahmen nicht.

Mechanischer Einbruchschutz: Was sind Widerstandsklassen?

Alle zwei Minuten findet in Deutschland ein Einbruchversuch statt. Bei einem Drittel bleibt es allerdings beim Versuch. Der wichtigste Grund dafür: Sicherheitstechnik. Es lohnt sich also, vor allem in den mechanischen Diebstahlschutz zu investieren. Dieser ist dann besonders wirksam, wenn er das Eindringen von Unbefugten in Ihr Haus möglichst lange verhindert. Wenn also die Technik besonders effektiv Widerstand leistet, sodass die Langfinger wenig Chancen auf Erfolg sehen und dann aus Angst vor Entdeckung schnell das Weite suchen. Sicherheitstechnik wird daher mit Widerstandsklassen gekennzeichnet: Je höher die Stufe der so genannten Resistence Class – kurz: RC –, umso effektiver ist das Produkt. Es gibt sechs Widerstandklassen. RC1 bis RC6. Ein mechanischer Diebstahlschutz der Klasse RC1 hält Einbrecher für etwa drei Minuten auf, ein mechanischer Diebstahlschutz der Klasse RC6 für etwa 20 Minuten. Einen absoluten Schutz gegen Einbruch gibt es nicht.

Unser Tipp: Aus polizeilicher Sicht sollte Sicherheitstechnik für Eigenheime einen Standard von RC2 aufweisen. Höhere Widerstandsklassen schnell mit deutlich höheren Kosten verbunden und nicht unbedingt so viel wirkungsvoller.

Mechanischer Einbruchschutz: Was eignet sich am besten für Fenster?

80 Prozent der auf dem Markt befindlichen Fenster sind nur mit so genannten Rollzapfen gesichert. Die Konstruktion soll vor allem Verschleiß vorbeugen. Der Nachteil: Geübte Einbrecher können solche Fenster in wenigen Sekunden mit einem handelsüblichen Schraubendreher öffnen. Deutlich sicherer sind Fenster mit Pilzzapfen: Sie erschweren aufgrund ihrer Konstruktion das Aufhebeln und das Aushebeln von Fenstern für Einbrecher. Je nach Fenstertyp lassen sich Rollzapfen durch Pilzzapfen oft verhältnismäßig unkompliziert ersetzen.

Sie können Ihre Fenster auch durch andere Maßnahmen sicherer machen. Zum Beispiel durch:

  • Teleskopstangen (eine zusätzlich im Mauerwerk verankerte Stange vor dem Fenster)
  • Fensterkippsicherungen (zusätzliche Sicherung für gekippte Fenster)
  • Dachfensterschlösser (ein extra Schloss am Rahmen sichert das Fenster ab)
  • Rollläden mit Schiebehemmung (am unteren Rand der Rollos befindlicher Schieber verhindert die Bewegung der Rollläden)
  • Verbundglasscheiben (Scheiben bestehen aus mehreren Schichten, die durch elastische Zwischensichten miteinander verbunden sind)
  • Schiebefensterschlösser (Schlösser, die zusätzlich verhindern, dass das Fenster aufgeschoben werden kann)

Tipp: Sichern Sie unbedingt auch Gitter- oder auch Lichtschächte ab. Um unliebsamen Besuchern das Leben so schwer wie möglich zu machen, sollten Sie diese Öffnungen durch Querriegel, Gitterroste oder einbruchhemmende Vorhängeschlösser schützen.

Mechanischer Einbruchschutz: Was eignet sich am besten für Türen?

Auch Balkon-, Keller, Wohnungs- und natürlich auch Hauseingangstüren sind beliebte Einstiegspforten für Diebe. Die Sicherheit von Türen können Sie durch diese Maßnahmen verstärken:

  • Zusatzschlösser, Stangenschlösser oder eine Bolzenverriegelung
  • Türspione und Sperrbügel. (Das ist für Senioren besonders geeignet: So lässt sich besser kontrollieren, wer da klingelt)
  • Einbau einer Sicherheitstür (Solche Türen zeichnen sich durch besondere Schließsysteme – wie etwa Mehrfachverriegelungen –, Schutzvorrichtungen gegen das Aushebeln und spezielle Türblattverstärkungen – wie etwa Aluminiumplatten – aus. Sicherheitstüren sind als Einbruchschutz wirksam, allerdings müssen Sie auch schnell für Kauf und Einbau mehrere Tausend Euro berappen.)
  • Sicherheitsrollläden für Türen und Fenster. (Diese werden aus besonders stabilen Materialen – wie etwa Aluminium oder Stahl – hergestellt und auch auf besondere Weise mit dem Haus verbunden. Eine vielfach häufigere Verschraubung mit dem Mauerwerk als bei herkömmlichen Rollläden sorgt für Schutz.)

Tipp: Nutzen Sie auch Vorhänge und Rollos als Sichtschutz. Diebe können sich dann nicht so schnell vergewissern, ob Sie gerade zuhause sind oder nicht.

 

Was ist ein elektronischer Einbruchschutz?

Elektronische Geräte können auf vielfältige Weise dazu beitragen, Diebe abzuschrecken: Zu den einfachen, kostengünstigen, aber durchaus wirkungsvollen Maßnahmen zählen Bewegungsmelder, Beleuchtung und Zeitschaltuhren. Zu den aufwändigeren und in der Regel kostenintensiveren, zählen Alarmanlagen, Videoüberwachung und, als übergeordneter Begriff, Smart-Home-Lösungen.

Einfacher elektronischer Einbruchschutz: Beleuchtung, Bewegungsmelder und Zeitschaltuhren

Einbrecher mögen es nicht, plötzlich im Scheinwerferlicht zu stehen. Bewegungsmelder sind daher oftmals eine relativ kostengünstige Alternative, um Diebe abzuschrecken. Auch die Beleuchtung Ihrer Eingangstür und Ihres Grundstückes im Allgemeinen kann Diebe erfolgreich davon abhalten, Ihr Haus als Zielobjekt auszuwählen.

Mit Hilfe von Zeitschaltuhren wirkt Ihr Haus bewohnt, auch wenn Sie nicht zuhause sind. Mit Zeitschaltuhren lassen sich sowohl Lampen (im Innen- und im Außenbereich) als auch bestimmte Rollladen-Systeme steuern. Ein besonders cleveres Produkt, um Diebe glauben zu lassen, sie seien Zuhause: Der Fernsehsimulator. Solche Geräte täuschen TV-Licht vor, auch wenn in Wirklichkeit niemand auf dem Sofa sitzt, um die Lieblingsserie zu schauen.

Tipp: Achten Sie darauf, die Ortungsfunktion Ihres Handys immer zu deaktivieren, wenn Sie das Haus verlassen. Der Zugang zu Ihren Daten ist schneller geknackt als gedacht. Aber ohne Ortungsfunktion auch kein Aufenthaltsort: Sie könnten also auch Zuhause sein.

Kostenintensiver elektronischer Einbruchschutz: Alarmanlagen

Aufwendigere und in der Regel auch kostenintensivere Lösungen, um Ihr Hab und Gut zu schützen, sind Alarmanlagen. Denken Sie immer daran, wenn Sie über den Kauf einer Alarmanlage nachdenken: Der Einbau einer solchen Anlage stellt lediglich eine Ergänzung zu mechanischen Sicherheitsmaßnahmen dar.

Auf dem Markt gibt es Funkalarmanlagen, verkabelte Alarmanlagen und Hybridalarmanlagen. Bei Letzteren werden Draht- und Funkkomponenten in einem System zusammengeführt. Relativ neu auf dem Markt sind zudem so genannte IP-basierte Anlagen. Das Kürzel IP steht für Internet Protocol, also internetbasierte Dienste. Hier werden Netzwerktechniken mit Funkalarm- und Drahtalarmtechniken kombiniert.

Welche Art von Alarmanlage für Ihr Zuhause die richtige ist und ob Sie eine Alarmanlage mit Außensirene, App-Steuerung und – bzw. oder – einem automatischen Polizeiruf, wählen sollten, hängt einerseits von der Ausstattung und der Lage Ihres Hauses ab. Andererseits von dem gesamten Sicherheitskonzept, mit dem Sie Ihr Zuhause schützen.

Tipp: Lassen Sie sich durch einen unabhängigen Experten beraten, um das Für und Wider einer Alarmanlage abzuwägen.

Einbruchschutz durch Videoüberwachung: Was Sie beachten sollten

Bei manchen Alarmanlagen sind Videoüberwachungen bereits enthalten, bei anderen nicht.
Täter mögen es natürlich nicht, bei frischer Tat gefilmt zu werden. Videoüberwachung kann daher durchaus ein wirkungsvolles Mittel sein, um potentielle Diebe gar nicht erst auf dumme Gedanken zu bringen. Was Sie zum Thema Videoüberwachung wissen sollten:

  • Achten Sie darauf, wirklich Ihr gesamtes Grundstück durch die Kameras abzubilden. Sonst kann Ihnen die neueste und teuerste Technik nicht helfen.
  • Testen Sie die Kameras bezüglich Auflösung und Blickwinkel, bevor Sie sie anwenden. Wie sehen die Ergebnisse bei Nachtbetrieb aus? Sind auch die bei Dämmerung oder Dunkelheit aufgenommenen Bilder aussagekräftig?
  • Kameras mit Kabelanschluss arbeiten zuverlässiger als Produkte mit WLAN- oder Funkverbindung.
  • Batterie- und akkubetriebene Kameras sind nicht als Überwachungskameras geeignet. Just wenn es drauf ankommt, könnten sie ausfallen.
  • Wer dauerhaft überwacht, braucht viel Speicherkapazität für die Daten. Kameras mit Bewegungserkennung können hier helfen. Sie werden nur dann und auch nur so lange aktiv, wenn sich das Bild ändert, auf das sie gerichtet sind.

Befassen Sie sich auch mit den rechtlichen Vorschriften von Videokameras, die zur Überwachung eingesetzt werden: Tonaufnahmen sind vor Gericht nicht erlaubt. Deaktivieren Sie daher die Audiofunktion bei Ihren Kameras, falls die Geräte, die Sie nutzen, Tonaufzeichnungen machen können. Achten Sie auch darauf, dass Ihre Kameras nur Ihr Haus und Ihr Grundstück filmen. Auf keinen Fall dürfen Gehwege oder das Gelände der Nachbarn durch Ihre Aufzeichnungen erfasst werden. Ihnen droht sonst wegen Verletzung von Persönlichkeitsrechten ein Bußgeld. Und noch viel schlimmer: Einbrecher könnten das Videomaterial vor Gericht anfechten. Weisen Sie zudem darauf hin, dass Ihr Grundstück videoüberwacht ist. Am besten durch klar sichtbare Hinweisschilder.

Wenn Sie noch mehr über das Thema Videoüberwachung wissen möchten, dann empfehlen wir Ihnen unseren hier verlinkten Artikel zu lesen.  

Tipp: Verwenden Sie keine Kamera-Attrappen. Die Geräte werden leicht als solche enttarnt. Im schlimmsten Fall könnten Sie sogar erst durch die Attrappe die Diebe auf die Idee bringen, dass es in Ihrem Haus etwas zu holen gibt.

Einbruchschutz: Was bringen Smart-Home-Lösungen?

Ein Haus kann heute dank intelligenter Technik durchaus smart sein – und sogar gegen Einbrecher schützen. Die sogenannte Smart-Home-Lösungen nutzen Übertragungstechniken wie W-Lan, Blue-Tooth und Sensoren, um Haustechnik zu automatisieren und miteinander zu vernetzen. So tauschen diverse technische Systeme des Hauses miteinander Daten aus, reagieren aufeinander und regeln sich automatisch – sogar ohne, dass jemand vor Ort sein muss. Das ist nicht nur sehr praktisch, sondern kann auch gegen Einbrecher wirksam sein.

So können Sensoren zum Beispiel erkennen, wenn es dunkel wird. Im Haus schaltet sich dann automatisch das Licht an. Auch Rollläden lassen sich auf diese Weise steuern, ebenso die Gartenbeleuchtung oder das Ein- und Ausschalten Ihres Fernsehers.  Ähnliches leisten Zeitschaltuhren wohl auch, Smart-Home-Technologien reagieren aber noch einmal flexibler auf die jeweiligen Umstände, was die Anwendung für die Nutzer komfortabler macht. Zum Teil können die Hausbesitzer all diese Parameter (Rollo, Fernseher, Heizung, Haushaltsgeräte) von außen per App auf dem Smartphone beobachten und (nach)steuern. Auch die Videoüberwachung lässt sich über Smart-Home-Technologien kontrollieren. Wer eine entsprechende App auf seinem Handy installiert, kann beim Einkaufen oder im Urlaub beobachten, was zu Hause gerade passiert und ob ein Eingreifen angezeigt ist. Auch Alarmanlagen lassen sich oft automatisch mit einer Leitstelle der Polizei vernetzten, sodass diese sofort bei verdächtigen Bewegungen am Haus informiert wird.

Smart-Home-Lösungen ermöglichen somit eine Verbindung von Fernüberwachung mit automatisiert ablaufenden Prozessen – wenn man so will, dann sind das Big Brother und Heinzelmännchen in einem. Es ist diese Kombination, die diese Technologie so nützlich macht. Wie nahezu jede digitale Technik, so entwickeln sich auch Smart-Home-Systeme rasant weiter.

Um wirklich auf dem neuesten Stand zu sein, empfehlen wir Ihnen, bei einem unserer kostenlosen Seminare zum Thema Einbruchschutz teilzunehmen. Diese bieten wir in unregelmäßigen Abständen an. Als größter gemeinnütziger Verband für private Wohneigentümer und -eigentümerinnen in Deutschland arbeiten wir in Nordrhein-Westfalen beim Thema Einbruchschutz mit den Sicherheitsexperten der Dortmunder Polizei zusammen. Smart-Home-Technologien stehen bei den Seminaren ganz oben auf der Agenda.

Tipp: Falls Sie nicht bei einem unserer Seminare teilnehmen können, bedenken Sie bitte: Je digitaler Sie Ihr Haus ausstatten, umso mehr sollten Sie sich auch mit der Sicherheit Ihrer Daten befassen.

Was Sie grundsätzlich bei der Verwendung von Sicherheitstechnik beachten sollten

1. Lassen Sie sich unabhängig – etwa von der Polizei - beraten, bevor Sie sich für ein Sicherheitskonzept für Ihr Eigenheim entscheiden.
2. Achten Sie immer auf eine einfache Handhabung der Sicherheitstechnik. Je aufwändiger es ist, ein Sicherheitssystem zu aktivieren und wieder zu deaktivieren, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie von der Technik überfordert sind.

3. Achten Sie bei dem Kauf von mechanischer Sicherheitstechnik auf die Widerstandsklassen: Die Polizei empfiehlt, Produkte mit der Kennzeichnung RC2 zu verwenden.

4. Maßnahmen zur Diebstahlsicherung sind immer auch Vertrauenssache. Arbeiten Sie daher auch beim Einbau immer nur mit vertrauenswürdigen Dienstleistern zusammen.

Wie Sie sich im Alltag verhalten, um Ihr Haus vor Einbrechern zu schützen

Diebstahlsicherung kann schnell teuer werden. Mindestens genauso wichtig ist aber eine Maßnahme, die Sie nichts kostet. Die Einhaltung bestimmter Verhaltensregeln im Alltag:

  • Schließen Sie immer alle Fenster, wenn Sie das Haus verlassen: Lassen Sie auch niemals ein Fenster auf Kipp stehen. Für Diebe sind gekippte Fenster fast genauso leicht als Einstieg zu nutzen wie geöffnete Fenster. Zudem können Sie auch Ihren Versicherungsschutz riskieren, wenn Diebe durch ein gekipptes Fenster eindringen. Prüfen Sie Ihre Police entsprechend, um hier Klarheit zu gewinnen.
  • Schließen Sie Ihre Wohnungs- bzw. Hauseingangstür immer ab, auch wenn Sie nur für fünf Minuten aus dem Haus gehen: Eine Tür, die nur zugezogen ist, hält Diebe meistens nicht auf – Stichwort: Scheckkartentrick. Außerdem riskieren Sie auch in diesem Fall den Schutz Ihrer Versicherung, wenn ein Einbruch stattfindet.

Gut zu wissen: Die wichtigsten Feinde von Einbrechern sind wachsame Nachbarn! Auch Hunde und Licht sind gute Verbündete bei der Abwehr von Dieben.

Wie Sie Ihr Eigenheim vor Einbruch schützen, wenn Sie verreisen

Längere Abwesenheiten gehen immer mit einem höheren Risiko für einen Einbruch einher. Sie können jedoch einiges tun – und sollten auch manches lassen –, damit Einbrecher Ihre Abwesenheit gar nicht erst bemerken:

Was Sie tun sollten, wenn Sie verreisen:

  • Informieren Sie Ihre Nachbarn, von wann bis wann Sie im Urlaub sind und bitten Sie sie, ein Auge auf Ihr Haus zu haben.
  • Sorgen Sie dafür, dass Freunde oder Nachbarn Ihren Briefkasten regelmäßig leeren.
  • Wenn in Ihrem Haus Rollläden installiert sind: Bitten Sie Ihre Nachbarn oder Freunde, die Rollläden morgens zu öffnen und abends zu schließen. Oder, wenn Ihre Rollläden über eine App oder eine Zeitschaltuhr zu bedienen sind, programmieren das entsprechend. Dauerhaft geschlossene Rollläden können Einbrechern Ihre Abwesenheit verraten.
  • Kümmern Sie sich darum, dass während Ihrer Abwesenheit immer wieder Licht im Haus an- und ausgeht. So wirkt ihr Haus bewohnt. Zeitschaltuhren sind hier eine günstige Alternative. Sie bekommen Sie in jeden Baumarkt.
  • Entfernen Sie alle Gegenstände im Außenbereich, die das Eindringen in Ihr Haus durch Klettern erleichtern könnten wie zum Beispiel Mülltonnen oder Gartenmöbel.
  • Schließen Sie wirklich alle Türen und Fenster ab: Von der Kellertür bis zum Dachfenster. Kontrollieren Sie das, bevor Sie in den Urlaub fahren.
  • Wenn Sie länger als zwei Wochen verreisen: Finden Sie einen Helfer oder eine Helferin, die bei Ihnen den Rasen schneidet. Gärten, die ungepflegt aussehen, sind ebenso ein Hinweis für Diebe, dass Ihr Haus derzeit nicht bewohnt ist.
  • Erstellen Sie eine Inventarliste. Wenn doch etwas schieflaufen sollte, dann haben Sie zumindest alle Daten für die Versicherung parat.

Was Sie nicht tun sollten, wenn Sie verreisen:

  • Posten Sie Ihre Abwesenheitszeiten nicht im Netz.
  • Hinterlassen Sie keine Nachricht über Ihre Abwesenheit auf Ihrem Anrufbeantworter.
  • Verwenden Sie keine Adressanhänger für Ihr Gepäck, die es Dritten im Vorbeigehen erlaubt, Ihre Kontaktdaten abzulesen.
  • Lassen Sie keinen Zweitschlüssel im Außenbereich liegen. Hinterlegen Sie den Schlüssel bei Ihren Nachbarn oder Freunden.
  • Lassen Sie keine Wertsachen im Haus offen herumliegen. Am besten bringen Sie Wertsachen zur Bank oder bewahren sie in einem Tresor auf.

Übrigens: Laut Polizeilicher Kriminalstatistik für das Jahr 2022 stammen 41 Prozent aller Tatverdächtigen aus derselben Gemeinde wie das Opfer, neun Prozent aus demselben Landkreis und 19 Prozent aus demselben Bundesland. Das heißt, viele Opfer werden vorher nach ihren Alltagsroutinen ausgespäht. Vermeiden Sie daher alle Hinweise, die auf Ihre Abwesenheit schießen lassen.

Einbruchschutz am Eigenheim: Welche Förderungen gibt es?

Wer sein Eigenheim besser gegen Diebstahl sichern möchte, wird von der KfW durch zinsgünstige Kredite unterstützt. Derzeit werden Maßnahmen bis zu einem Umfang von 50.000 Euro je Wohneinheit durch die Bank finanziert. Förderfähig sind unter anderem das Nachrüsten der Fenster, der Einbau von Sicherheitstüren aber auch Smart-Home-Lösungen für einer verbesserten Sicherheitsschutz. Sollten Sie nicht nur den Diebstahlschutz Ihres Eigenheims verbessern wollen, sondern auch dessen Energieeffizienz, bietet die KfW Ihnen Möglichkeiten an, verschiedene Programme zu kombinieren. Wenn Sie sich für einen Kredit bei der KfW interessieren – ausführliche Informationen zu den Förderbedingungen finden Sie hier.

Wichtig: Beantragen Sie immer zuerst den Kredit, bevor Sie mit der Umsetzung beginnen. Sie riskieren sonst die Förderfähigkeit Ihres Vorhabens. Übrigens können Sie so genannte haushaltsnahe Leistungen, wie zum Beispiel Handwerkerechnungen, von der Einkommenssteuer absetzen. Die Regel lautet: Maximal 6.000 Euro pro Jahr und davon 20 Prozent.

Einbruchschutz: Wer berät seriös über die notwendigen Maßnahmen?

Sie suchen Ansprechpartner, um gemeinsam das für Ihr Eigenheim passende Sicherheitssystem zu entwickeln? Hier kann Ihnen zum Beispiel das Präventionsportal der Gewerkschaft der Polizei helfen. Wenn Sie Ihre Postleitzahl auf der Seite eingeben, erfahren Sie die für Sie zuständige Beratungsstelle. Der Service ist für Sie kostenlos. Und oftmals kommen die Sicherheitsexperten der Polizei sogar direkt zu Ihnen nach Hause, um sich ein genaues Bild von der Situation vor Ort zu verschaffen. Wer sich genauer informieren möchte, wie man sich gegen Wohnungseinbruch und -Diebstahl richtig versichert, dem empfehlen wir zudem diesen Artikel von uns.

Einbruch: Wer hilft Betroffenen weiter?

Manchmal lässt sich ein Einbruch trotz aller Vorsichtsmaßnahmen nicht verhindern. Für Opfer von Diebstahldelikten ist der Weiße Ring eine wertvolle Anlaufstelle. Betroffene erhalten von der gemeinnützigen Organisation nicht nur kostenlose Hilfe bei Sachfragen, sondern auch psychologische Unterstützung.