Das richtige Kalken des Rasens ist entscheidend für einen gesunden und kräftigen Wuchs. In diesem Artikel erfahren Sie, wann der optimale Zeitpunkt zum Rasen kalken ist, wie Sie den pH-Wert richtig bestimmen und welche Fehler Sie vermeiden sollten.
Die ideale Zeit, um den Rasen zu kalken, ist im Spätwinter/ Frühjahr, vorzugsweise im Zeitraum von Februar bis April. So kann direkt zu Beginn der Vegetation der ph-Wert optimiert werden. Grundsätzlich kann die Kalkung des Rasens jedoch während der gesamten Vegetationsperiode durchgeführt werden.
Im Winter sollte man auf das Rasen kalken verzichten, da die Möglichkeit besteht, dass Schneeschimmel (Pilzerkrankung) auftreten kann.
Der Rasen sollte nur bei frostfreiem, trockenem und windstillem Wetter gekalkt werden – idealerweise an einem bedeckten Tag. Wenn kein Regen angekündigt ist, sollten Sie die Rasenfläche nach dem Kalken unbedingt gründlich wässern.
Zwischen einer Kalkung (mit kohlensaurem Kalk) und einer Düngung sollte in der Regel ein Abstand von mindestens 4 Wochen liegen – vorausgesetzt, dass nach der ersten Maßnahme ausreichend gewässert wurde oder Regen gefallen ist. Ansonsten sollte der Abstand bei etwa sieben bis acht Wochen liegen.
Wer seinen Rasen systematisch pflegen möchte, kann das Kalken folgendermaßen mit einbinden:
So ergibt sich in der Regel automatisch ein Abstand von rund vier Wochen zwischen der ersten Düngung und Kalkung sowie ausreichend Zeit bis zur zweiten Düngung.
Hinweis: Sollte zum Zeitpunkt des Vertikutierens der Abstand von 4 Wochen unterschritten werden, sollte mit dem Kalken noch gewartet werden.
Einige Hersteller geben allerdings an, dass ihre Kalk- und Düngemittel nacheinander am selben Tag ausgebracht werden können. Beachten Sie hierzu unbedingt die Herstellerangaben auf der Verpackung.
Eine Kalkung ist nicht jedes Jahr erforderlich. Sie sollte nur durchgeführt werden, wenn der pH-Wert des Bodens zu niedrig ist. Ein zu saurer Boden erschwert die Nährstoffaufnahme und hemmt das Rasenwachstum.
• Führen Sie regelmäßig einen pH-Bodentest durch (erhältlich im Gartencenter).
• Diese Tests liefern eine grobe Einschätzung, sind jedoch weniger genau als Laboranalysen.
Tipp: Noch besser ist eine Bodenanalyse . Diese Diese zeigt nicht nur den pH-Wert, sondern auch Bodenart (z.B. sandig oder lehmig), Humusgehalt und Nährstoffversorgung. Eine Bodenanalyse wird alle 3–4 Jahre empfohlen.
• Leichte (sandige) Böden: Kalkung bei pH < 5,5
• Mittelschwere (lehmig-sandige) Böden: Kalkung bei pH < 6,0
• Schwere (lehmig-tonige) Böden: Kalkung bei pH < 6,5
Bei schweren Böden ist es sinnvoll den Rasen zu sanden. Der richtige Sand verbessert bei schweren und zu Staunässe neigenden sowie verfilzten Flächen die Wasserdurchlässigkeit und den Lufthaushalt.
Für den Einsatz im Garten – insbesondere auf dem Rasen – ist die Wahl des richtigen Kalks entscheidend. Nicht jeder Kalk ist dafür geeignet!
Verwenden Sie ausschließlich kohlensauren Kalk. Dieser wird im Handel angeboten als, Rasenkalk, Gartenkalk oder Algenkalk.
Er ist, nicht ätzend und eignet sich ideal zur pH-Wert-Anpassung im Gartenboden. Besonders empfehlenswert ist kohlensaurer Kalk in Granulat-Form, da er:
Wichtig:
Das Kalken des Rasens ist eine wichtige Maßnahme, um die Bodenqualität zu verbessern und trägt dazu bei, ein optimales Rasenwachstum zu erhalten und zu verbessern.
Rasengräser benötigen je nach Bodenart einen neutralen bis leicht sauren pH-Wert (ca. 5,5–7,0), um Nährstoffe optimal aufnehmen zu können.
Das im Kalk enthaltene Calcium verbessert die Bodenstruktur durch die Verkittung von Bodenteilchen. Das führt zu einer besseren Krümelbildung, die sich positiv auf den Wasser- und Lufthaushalt sowie die Nährstoffspeicherung im Boden auswirkt.
Ein gut versorgter Boden fördert gesundes, kräftiges Wurzelwachstum. Die Grasnarbe wird dichter, wodurch sich die Rasengräser besser gegen Moos und Unkraut behaupten können. Das Ergebnis: ein satter, grüner Rasen mit hoher Widerstandsfähigkeit.
Calcium ist nicht nur für die Bodenstruktur wichtig, sondern auch ein lebensnotwendiger Nährstoff für Pflanzen. Es wird in die Zellwände eingebaut und spielt eine zentrale Rolle bei der Entwicklung der Pflanze.
Die richtige Menge an Rasenkalk hängt von mehreren Faktoren ab – vor allem vom pH-Wert des Bodens und der Bodenart.
Grundsätzlich sollten Sie sich entweder an:
Tipp: Eine sogenannte R1-Bodenanalyse liefert sowohl den pH-Wert als auch die Bodenart und gibt konkrete Hinweise zur nötigen Kalkmenge.
Die Auswertung zahlreicher Bodenanalysen hat ergeben, dass in den meisten Fällen eine Menge von etwa:
ausreicht, um den pH-Wert wieder in den optimalen Bereich zu bringen. In Einzelfällen – bei stark versauerten Böden – kann auch eine höhere Menge erforderlich sein.
Sollten Sie den pH-Wert nur über einen einfachen Teststreifen oder Bodentest aus dem Gartencenter ermittelt haben, muss zusätzlich abgeschätzt werden, ob es sich um:
handelt.
Denn – je nach Bodenart wird ein anderer ph-Wert angestrebt.
Damit der Rasenkalk seine Wirkung optimal entfalten kann, kommt es auf die korrekte und gleichmäßige Ausbringung an. Mit den richtigen Geräten und etwas Vorbereitung gelingt das Kalken schnell und effektiv.
Am besten eignet sich ein Kastenstreuer für die Ausbringung von Kalk. Damit lässt sich die Menge pro Quadratmeter präzise dosieren, was besonders wichtig ist, um Über- oder Unterversorgung zu vermeiden.
Tipp: Halbieren Sie die empfohlene Kalkmenge und bringen Sie:
So erzielen Sie eine best-mögliche Verteilung des Kalks.
Wie beim Düngen gilt auch beim Kalken: Der Streuwagen sollte vorher ausgelitert werden, um zu prüfen, wie viel Kalk pro Quadratmeter tatsächlich ausgebracht wird. Nur so lässt sich die empfohlene Menge sicher einhalten.
Nach der Anwendung sollte der Streuwagen gründlich gereinigt werden, damit sich keine Kalkrückstände festsetzen.
Tipp: Verwenden Sie möglichst Kalkgranulat statt pulverförmigem Kalk.
Das Granulat: