Bis zu den Corona-Jahren gab es in Deutschland eine deutlich sinkende Zahl an Zwangsversteigerungen, doch seit 2023 ist dieser Trend erstmals gebrochen. Die Zahl steigt wieder. Das berichten mehrere Medien – etwa das Handelsblatt. Grund seien die hohe Inflation, schwache Nachfrage und schlechte Konjunkturdaten. Deshalb prognostizieren Branchenkenner auch weiterhin eine „deutliche Zunahme der Zwangsversteigerung in den nächsten Jahren.“ Auch die immer noch hohen Kreditzinsen bringen Hauseigentümer mitunter ans Limit ihrer Finanzierungsmöglichkeiten. Im dicht besiedelten NRW ist der Anteil der zwangsversteigerten Immobilien mit am höchsten. Den Löwenanteil der zwangsversteigerten Immobilien stellten im Jahr 2023 Ein- und Zweifamilienhäuser, gefolgt von Eigentumswohnungen. Im Jahr 2023 wurden 12.332 Objekte zur Zwangsversteigerung ausgeschrieben. Im Jahr 2024 ist die Zahl auf 13. 445 gestiegen. Das berichten das Handelsblatt und die Welt auf der Basis von Zahlen des Immobilien-Fachverlags Argetra.
Aber: Nicht alle zur Zwangsversteigerung ausgeschriebenen Immobilien landen tatsächlich vor dem Gericht. Eine gewisse Anzahl wird als so genannte Freihand-Verkäufe vorher vermittelt. Eine Art „Last-Minute Verkauf“, bei dem jedoch alle Gläubiger und das Amtsgericht zustimmen müssen. Auch diese Deals sind nicht ohne Risiken, bieten aber eine Art letzte Chance vor der endgültigen Versteigerung bei Gericht.
Tipp für Käufer: Es gibt im Internet diverse Plattformen, die sich auf Freihand-Verkäufe spezialisiert haben. Möglicherweise lässt sich ein günstiges Objekt finden. Beachten Sie dabei, dass Sie sich rechtlich beraten lassen.