Wann ist ein Blitzableiter am Haus sinnvoll?

Bis zu 100 Millionen Volt enthält ein einzelner Blitz – eine Spannung, die in der Hauselektrik für große Schäden sorgen kann. Mit einem Blitzableiter schützen Sie ihr Haus vor direkten Einschlägen.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Blitzableiter fangen den Blitz ab, bevor er in ein Gebäude einschlagen kann. Sie leiten die Energie anschließend in den Boden ab.
  • Für klassische Wohnhäuser gibt es keine Blitzableiter-Pflicht. Empfohlen ist die Installation unter anderem für isoliert stehende Gebäude an erhöhten Stellen.
  • Sie können einen Blitzableiter im Bestandsbau nachrüsten. Die Installation sollten Sie jedoch einem Fachbetrieb überlassen.
  • Die Kosten für einen Blitzableiter liegen meist zwischen 2.000 und 5.000 Euro, abhängig unter anderem von Größe und Form des Gebäudes.
  • Im besten Fall planen Sie den Blitzableiter bereits beim Neubau ein. Eine Nachrüstung ist meist mit größerem Aufwand und höheren Kosten verbunden.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Blitzableiter fangen den Blitz ab, bevor er in ein Gebäude einschlagen kann. Sie leiten die Energie anschließend in den Boden ab.
  • Für klassische Wohnhäuser gibt es keine Blitzableiter-Pflicht. Empfohlen ist die Installation unter anderem für isoliert stehende Gebäude an erhöhten Stellen.
  • Sie können einen Blitzableiter im Bestandsbau nachrüsten. Die Installation sollten Sie jedoch einem Fachbetrieb überlassen.
  • Die Kosten für einen Blitzableiter liegen meist zwischen 2.000 und 5.000 Euro, abhängig unter anderem von Größe und Form des Gebäudes.
  • Im besten Fall planen Sie den Blitzableiter bereits beim Neubau ein. Eine Nachrüstung ist meist mit größerem Aufwand und höheren Kosten verbunden.

Wie funktioniert ein Blitzableiter am Haus?

Ein Blitzableiter ist eine Blitzschutzanlage, die außen am Gebäude montiert wird. Er fängt die Blitzenergie ab, bevor sie ins Haus bzw. die elektrische Anlage des Gebäudes eindringen kann. Die Energie wird außen am Haus entlang zum Boden geleitet – der Blitz entlädt seine Energie somit im Erdreich.

Blitzableiter bestehen aus drei Komponenten:

  1. Fangeinrichtungen auf dem Dach fangen den Blitz ab, bevor er ins Haus einschlagen kann. Die senkrecht aufragenden Metallstangen stellen den höchsten Punkt des Gebäudes dar.
  2. Die Ableitungseinrichtung verbindet den Blitzfang mit der Erdungsanlage. Metallleitungen führen die Blitzenergie am Haus entlang zum Boden.
  3. Die Erdungsanlage befindet sich neben oder unter dem Haus und verteilt den Blitzstrom im Boden. Je nach Bauweise funktioniert das über einen Fundamenterder (in die Bodenplatte eingelassen) oder einen Ringerder (ringförmig um das Haus im Boden vergraben).

Sind Blitzableiter Pflicht?

In Deutschland gibt es für klassische Wohnhäuser keine Pflicht, einen Blitzableiter zu installieren. Das gilt z. B. für ein freistehendes Einfamilienhaus oder ein Reihenhaus.

Eine Blitzableiter-Pflicht besteht hingegen für Gebäude, die aufgrund von Bauweise, Nutzung oder Lage besonders gefährdet sind. Die gesetzlichen Grundlagen bilden die Verordnungen der Bundesländer (z. B. Landesbauordnung, Schulbaurichtlinie, Verkaufsstättenverordnung). Auch eine Risikoanalyse nach der Normenreihe DIN EN 62305 bzw. VDE 0185-305 kann zu einer Blitzableiter-Pflicht führen. Verpflichtend ist die Blitzschutzanlage unter anderem für folgende Gebäude:

  • Hochhäuser
  • Gebäude, die für Versammlungen, zur Beherbergung von Personen oder als Verkaufsstätte dienen (z. B. Einkaufszentren, Krankenhäuser, Hotels, Pflegeheime, Schulen)
  • denkmalgeschützte Gebäude

Wann ist ein Blitzableiter am Haus sinnvoll?

Bei dieser Frage spielt die Wahrscheinlichkeit eine große Rolle. Aufgrund ihrer physikalischen Eigenschaften ziehen erhöhte Bauwerke oder Geländepunkte verstärkt Blitze an. Ragt Ihr Wohnhaus über die Nachbargebäude hinaus, kann ein Blitzableiter also aus statistischer Sicht sinnvoll sein.

Doch auch in einem flachen Gebäude kann der Blitz einschlagen – selbst, wenn direkt daneben ein Turm steht. Die Möglichkeit ist zwar statistisch unwahrscheinlicher, aber nicht ausgeschlossen. Auch hier kann sich ein Blitzableiter lohnen.

Häufig empfohlen werden Blitzableiter für Gebäude, die

  • isoliert an erhöhter Stelle stehen (z. B. auf einer Bergkuppe)
  • über die Umgebungsbebauung hinausragen
  • ein leicht entflammbares Dach haben (z. B. aus Holz oder Reet)

Zudem ist ein Blitzableiter sinnvoll, wenn sich im Gebäue hochwertige Elektro-Geräte befinden. Das gilt z. B. auch für eine Photovoltaik-Anlage. Diese erhöht zwar nicht das Einschlagsrisiko, doch im Falle eines Blitzeinschlags ist die Schadenhöhe meist größer.

Wie finde ich heraus, ob mein Haus einen Blitzableiter hat?

In der Regel reicht ein Blick von außen aufs Dach: Blitzableiter lassen sich gut an den hochstehenden Stangen der Fangeinrichtung erkennen. Zudem ziehen sich dünne Metallleitungen über den Dachfirst bzw. den Giebel und senkrecht an der Fassade entlang zum Boden (oft auch hinter oder nahe an einem Regenfallrohr).

Kann man einen Blitzableiter am Haus nachrüsten?

Das ist in der Regel möglich. Fangeinrichtungen lassen sich auf Spitz- und Flachdächern auch nachträglich gut anbringen. Die Erdung hingegen kann im Bestandsbau mitunter kompliziert sein: Zwar verfügen neuere Wohngebäude über eine Erdungsanlage (meist Fundamenterder oder Ringerder), doch diese ist unter Umständen nicht für die Ableitung von Blitzenergie geeignet. Ältere Bestandsbauten haben zudem oft gar keine Erdungsanlage. Für den Blitzableiter ist dann ein zusätzlicher Ringerder rund um das Gebäude erforderlich.

Tipp: Bei Fragen zu baulichen Veränderungen können Sie sich an unsere Bau- und Wohnberatung wenden.

Was kostet ein Blitzableiter?

Die Kosten für einen Blitzableiter liegen meist zwischen 2.000 und 5.000 Euro für ein Einfamilienhaus. Unter anderem wirken sich diese Faktoren auf den Preis aus:

  • Größe bzw. Höhe des Gebäudes
  • Komplexität der Dachaufbauten
  • Material der Leitungen

Höhere Kosten können anfallen, wenn Sie den Blitzableiter am fertigen Haus nachrüsten und eine zusätzliche Erdungsanlage installieren müssen. Hier sollten Sie zusätzlich noch die Kosten für die Erdarbeiten einkalkulieren.

Kann ich einen Blitzableiter selbst installieren?

Wenn ein Blitzableiter für Ihr Haus verpflichtend ist, muss die Installation durch einen Fachbetrieb erfolgen. Besteht keine Blitzableiter-Pflicht, können Sie ihn theoretisch auch selbst installieren. Ratsam ist dies jedoch nur, wenn Sie über umfassende Kenntnisse in Elektrotechnik verfügen. Denn Blitzableiter sind komplexe Anlagen, die nur bei korrekter Installation zuverlässig vor Blitzschäden schützen. Durch unsachgemäß installierte Blitzableiter riskieren Sie zudem Ihren Versicherungsschutz.

Wie kann ich mein Haus vor Schäden durch Blitzeinschlag schützen?

Ein Blitzableiter (der sogenannte äußere Blitzschutz) auf dem Dach bietet bereits einen guten Schutz gegen einen direkten Blitzeinschlag. Zusätzlich bewahrt ein Überspannungsschutz (der innere Blitzschutz) die Hauselektrik vor Schäden durch Überspannung. Dieser besteht im Idealfall aus mehreren Überspannungs-Schutzgeräten, die an unterschiedlichen Stellen im Gebäude installiert sind:

  • Typ 1 wird üblicherweise vor dem Stromzähler eingebaut. Er leitet einen Großteil der Blitzenergie in den Boden ab.
  • Typ 2 befindet sich meist im Zählerkasten. Er reduziert die verbliebene Spannungsenergie ein weiteres Mal.
  • Typ 3 übernimmt im weiteren Verlauf den Feinschutz. Es gibt verschiedene Ausführungen, die z. B. in Steckdosen, Steckdosenleisten oder Kabelkanälen verbaut sind und die angeschlossenen Geräte vor der Restüberspannung schützen.

Neubauten müssen gemäß VDE-Norm seit 2016 (bzw. nach Ablauf der Übergangsfrist seit 2018) verpflichtend mit einem Überspannungsschutz ausgerüstet sein. Bei Bestandsbauten greift diese Regel nur im Falle von größeren Eingriffen in die elektrische Anlage, z. B. beim Einbau einer Wallbox, Wärmepumpe oder PV-Anlage.

Daher ist es ratsam, Elektrogeräte im Zweifelsfall vom Stromnetz zu trennen – wenn Sie z. B. nicht genau wissen, ob ein Blitzschutz installiert ist. Wann sich das Steckerziehen bei Gewitter lohnt, haben wir separat zusammengefasst.

Häufige Fragen rund um den Blitzableiter am Haus

Wo befindet sich der Blitzableiter am Haus?

Ist es in einem Haus ohne Blitzableiter gefährlich?

Hat jedes Haus einen Blitzableiter?

Wann braucht ein Haus einen Blitzableiter?