Wann ist ein Blitzableiter am Haus sinnvoll?
Bis zu 100 Millionen Volt enthält ein einzelner Blitz – eine Spannung, die in der Hauselektrik für große Schäden sorgen kann. Mit einem Blitzableiter schützen Sie ihr Haus vor direkten Einschlägen.
Blitze entfalten eine enorme Stromspannung, die bei einem Einschlag auch in die Hauselektrik gelangen. Früher war es üblich, bei Gewitter die Stecker der Elektrogeräte zu ziehen. Aber ist das immer noch notwendig?
Grundsätzlich ist es ratsam, bei Gewitter die Stecker von elektrischen Geräten zu ziehen. Dies stellt die wirksamste Maßnahme dar, um Elektrogeräte vor Überspannungsschäden zu schützen. Überspannung kann entstehen, wenn ein Blitz im Haus oder in der Nähe einschlägt und über elektrische Leitungen weitergeleitet wird. Dabei erhöht sich die Spannung im Netz innerhalb von Sekundenbruchteilen um ein Vielfaches.
Vor einer solchen Überspannung schützt zu hundert Prozent nur die physische Trennung, sprich: den Stecker zu ziehen. Nicht ausreichen würde es, die Geräte lediglich auszuschalten oder bei einer Steckdosenleiste mittels Kippschalter den Strom abzustellen.
Dass trotzdem viele Menschen bei Gewitter nicht panisch alle Stecker herausziehen, liegt daran, dass Blitzeinschläge vergleichsweise selten sind. Zudem gibt es weitere Schutzmaßnahmen, die in vielen Fällen greifen:
Näheres rund um Blitzableiter und weitere Schutzvorrichtungen finden Sie im Artikel „Blitzableiter am Haus“.
Sicherheitshalber sollten Sie alle elektrischen Geräte bei Gewitter ausstecken, wenn Sie in einem Gebäude ohne Blitzableiter und ohne Überspannungsschutz wohnen. Das kann z. B. für einen Altbau gelten, dessen elektrische Anlage seit 2016 nicht verändert wurde.
Gut zu wissen: In ländlichen Gebieten kann es schneller zu einer Überspannung kommen. Aufgrund der dünneren Besiedlung ist das Stromnetz kleiner, sodass sich die Energie des Blitzes nur schlecht verteilt. Hier kann selbst ein Blitz, der in bis zu zwei Kilometer Entfernung einschlägt, noch erhebliche Überspannungsschäden verursachen.
Im Zweifelsfall von allen, die Sie erreichen können. Besonders empfindlich sind IT-Geräte mit komplexer Elektronik wie Computer, Fernseher, Router und Telefonanlagen. Hier droht bei einem Blitzeinschlag auch der Datenverlust.
Tipp: Auch Leitungen mit Schwachstromanschluss können Überspannung transportieren. Daher sollten Sie ebenfalls Telefonkabel, Antennenkabel usw. ausstecken.
Wenn ein Blitz in der Nähe Ihres Gebäudes einschlägt, verteilt sich die Energie über Leitungen wie Strom- oder Telefonkabel. Ist kein Überspannungsschutz verbaut, kann extrem hohe Spannung bis in Ihr Haus gelangen. Dort sucht sie sich den Weg des geringsten Widerstands und fließt so durch die Stromleitungen zum Endgerät.
Überspannung kurz erklärt
Unter einer Überspannung versteht man eine kurzzeitige Erhöhung der Spannung im Stromnetz, z. B. durch Blitzeinschlag oder netzinterne Vorgänge. Dabei fließt für weniger als eine Millisekunde eine extrem überhöhte Spannung durch die Leitungen. Sie wird auf Geräte übertragen, die per Kabel mit der Steckdose verbunden sind (egal, ob ein- oder ausgeschaltet).
Die extrem hohe Spannung überlastet die Kabel und elektronischen Bauteile der Elektrogeräte. Im schlimmsten Fall kommt es dadurch zu einem Brand. Wie stark die Schäden sind, hängt auch von der Energie des Blitzes und der Entfernung zur Einschlagstelle ab.
Gewitterschäden können Sie über die Wohngebäudeversicherung (für Gebäude und fest verbaute Teile) und die Hausratversicherung (für bewegliche Einrichtungsgegenstände) absichern. Hier gilt es zu unterscheiden:
Was diese Versicherungen darüber hinaus abdecken sollten, können Sie im Artikel zu den wichtigsten Versicherungen für Hauseigentümer nachlesen.