DIN gibt Pläne für Gebäude-TÜV auf

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Jan Koch

Geschäftsführer

Der geplante Gebäude-TÜV wird nicht umgesetzt: Mit einer neuen DIN-Norm sollte die Sicherheitsüberprüfung für Wohngebäude durch Fachbetriebe verbindlich geregelt werden. Der Verband Wohneigentum hatte deutlich vor erheblichen Zusatzkosten für Eigentümer gewarnt. Nach großem Protest hat das Deutsche Institut für Normung (DIN) seinen Entwurf für einen Gebäude-TÜV zurückgezogen.

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Das Deutsche Institut für Normung (DIN) wird keine neuen Regeln für die Sicherheit von Wohngebäuden, den sogenannte Gebäude-TÜV festlegen. 

„Durch den zurückgezogenen Entwurf für den Gebäude-TÜV wurden neue Zusatzkosten für Wohneigentümer und Mieter verhindert.“, freut sich Jan Koch, Geschäftsführer des Verband Wohneigentum NRW. Der Verband Wohneigentum hatte die fehlende Praxistauglichkeit der geplanten Norm angeprangert und pragmatische Lösungen für Wohneigentümer gefordert. Künftig soll eine unabhängige Stelle die Kosten von DIN-Normen vorab überprüfen.

Der Entwurf der DIN-Norm 94681 hatte jährlich fast 250 Kontrollen vorgesehen, etwa ob der Handlauf wackelt, die Bodenfliesen lose sind oder die Prüffrist des Feuerlöschers abgelaufen ist. 

Eine DIN-Norm ist keine gesetzlich geregelte Vorschrift, hat aber dennoch eine hohe rechtliche Wirkung. Gerichte nutzen die DIN-Normen als „anerkannte Regeln der Technik“, als Maßstab für ihre Bewertung, ob an einem Gebäude ein Mangel vorliegt oder nicht.

Auch Versicherungen hätten eine regelmäßige Überprüfung für die Sicherheit in Wohngebäuden nach den Vorgaben der Norm als Auflage für ihre Gebäudeversicherungen festlegen können. Dies hätte zusätzliche Kosten für Wohneigentümer und Mieter durch die Prüfung durch einen Fachbetrieb zur Folge gehabt. 

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Geschäftsführer Verband Wohneigentum NRW e.V.

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